Abgasskandal: Schäuble attackiert VW-Manager wegen Boni

samedi 30 avril 2016

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble

Wolfgang Schäuble kritisiert die VW-Manager, weil sie trotz der Abgasaffäre nicht auf ihre Bonuszahlungen verzichten wollen. "Ich habe dafür kein Verständnis", attackiert der Finanzminister die Vorstände des Autokonzerns.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat das Festhalten der VW-Vorstände an ihren Bonuszahlungen in der Abgasaffäre kritisiert. "Ich habe kein Verständnis dafür, wenn man ein großes Dax-Unternehmen erst in eine existenzbedrohende Krise führt und dann in einer öffentlichen Debatte die eigenen Boni verteidigt", sagte Schäuble im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. "Das zeigt, dass etwas nicht funktioniert."

Im Aufsichtsrat des Volkswagen-Konzerns hatte es zuletzt einen heftigen Streit über die Bonuszahlungen gegeben. Trotz starker Kritik von Seiten der Politik und der Arbeitnehmervertreter beharrten die Manager auf den Zahlungen.

Der Aufsichtsrat billigte vor gut einer Woche schließlich einen Kompromiss, aber keine definitive Kürzung: So sollen 30 Prozent der Vorstandsboni nicht sofort bar ausgezahlt, sondern in VW-Aktien umgewandelt werden. Sie können später unter bestimmten Bedingungen verkauft werden.

VW garantiert Vorständen Luxusrenten

Auch bei den Renten sind VW-Vorstände nicht zum Verzicht gezwungen: Der Konzern garantiert seinen Vorständen so hohe Pensionen wie kein anderes der 30 Dax-Unternehmen. Insgesamt beträgt der Barwert der Zusagen nach SPIEGEL-Informationen allein für die sechs Spitzenreiter unter den Wolfsburger Managern 131 Millionen Euro. (Diese Meldung stammt aus dem SPIEGEL. Den neuen SPIEGEL finden Sie hier.)

Unter den zehn Managern mit den höchsten Pensionszusagen der großen deutschen Aktiengesellschaften sind gleich sechs Vertreter des VW-Konzerns. Der Autohersteller garantiert seinem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn 28,6 Millionen Euro und dessen Nachfolger Matthias Müller 22,6 Millionen.

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Parteitag in Stuttgart: Leuchtraketen und brennende Autoreifen gegen die AfD

Blockaden in Stuttgart: Demonstranten stören AfD-Parteitag

Zum Auftakt des AfD-Parteitags kam es zu heftiger Randale. Demonstranten blockierten Straßen mit brennenden Autoreifen und warfen Flaschen auf die Polizei.

Der zweitägige Bundesparteitag der Alternative für Deutschland (AfD) auf dem Stuttgarter Messegelände wurde zum Auftakt von massiven Protesten begleitet. Die Polizei nahm zwischenzeitlich etwa 500 Anti-AfD-Demonstranten in Gewahrsam.

Fast alle seien am Abend in kleinen Gruppen nach und nach entlassen worden, sagte ein Polizeisprecher. "Wir werden den Personenkreis aber weiter im Auge behalten", hieß es.

Demonstranten hätten am Morgen die Bundesstraße 27 mit brennenden Autoreifen für eine halbe Stunde blockiert. Auch auf der Autobahn A8 hätten Demonstranten auf Höhe des Flughafens in der Nähe der Messe in beide Fahrtrichtungen zeitweise den Verkehr unterbrochen. Einige zündeten Bengalos und Leuchtraketen. Die Polizei sprach von 2000 Demonstranten. Auf Twitter meldet die Polizei bis zu 900 gewaltbereite Störer.

Die AfD versammelt sich an diesem Wochenende in Stuttgart, um über ein Parteiprogramm zu beraten. Für den Bundesparteitag haben sich mehr als 2000 AfD-Mitglieder angemeldet. Durch die Protestkundgebungen sowie Warteschlangen bei der Registrierung der Parteimitglieder verzögerte sich der Start.

Etwa 1500 Demonstranten hatten tagsüber versucht, den Parteitag zu stören. Unter den AfD-Gegnern, die rund um das Messegelände demonstrierten, waren viele Linksautonome. Sie riefen "Flüchtlinge bleiben, Nazis vertreiben" und "Wir kriegen euch alle". Die Polizei ging mit Pfefferspray gegen Flaschenwerfer vor.

Auch in der Stuttgarter Innenstadt kam es zu Kundgebungen gegen die rechtspopulistische Partei. Hier demonstrierten laut Polizei 1800 Menschen, nach Veranstalterangaben waren es mindestens 4000. Es sei zu keinen gewalttätigen Ausschreitungen gekommen, sagte ein Polizeisprecher. Der Parteitag wird am Sonntag fortgesetzt.

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Parlaments-Sturm im Irak: Tränengas und Warnschüsse gegen Proteste in Bagdad

Sadr-Anhänger im irakischen Parlament

Sadr-Anhänger im irakischen Parlament

Unruhe im Irak: Nachdem Anhänger des Schiitenpredigers al-Sadr die Grüne Zone und das Parlament gestürmt haben, fielen Warnschüsse. Ministerpräsident Abadi behauptet, die Lage sei unter Kontrolle.

Irakische Regierungsgegner haben am Samstag Mauern niedergerissen und sind in die stark gesicherte Grüne Zone der Hauptstadt Bagdad eingedrungen. Dort stürmten sie das Parlament - eine Eskalation der seit Monaten schwelenden politischen Krise im Lande.

Anhänger des Schiitenpredigers Muktada al-Sadr fordern schon seit längerem eine Revision des politischen Systems im Irak, das sie in Demonstrationen und bei Sit-Ins als korrupt und ineffektiv brandmarkten. Nun drangen sie erstmals in die Grüne Zone vor, in der die meisten Ministerien und ausländischen Botschaften ihren Sitz haben.

Irakische Sicherheitskräfte feuerten Tränengas auf einen Eingang der Zone, reagierten nach Angaben der Nachrichtenagentur AP aber weitgehend zurückhaltend auf das Eindringen der Demonstranten, die Sprechchöre anstimmten und irakische Flaggen schwenkten. Bei Eintreten der Dunkelheit drängten immer noch Hunderte in den gesicherten Bereich.

Die Agentur Reuters zitierte Quellen, nach denen Sicherheitskräfte auch Warnschüsse in die Luft abgaben. Auch die irakische Nachrichtenseite Alsumaria News berichtete am Samstagnachmittag von Schüssen und dem Einsatz von Tränengas. Insgesamt sollen Tausende in der Grünen Zone demonstriert haben.

Demonstranten stürmen Mauern um die Grüne Zone

Demonstranten stürmen Mauern um die Grüne Zone

Die Demonstranten protestierten gegen die Verschiebung einer Abstimmung im Parlament über ein Technokratenkabinett. Seit Monaten tobt im Irak ein Konflikt um politische Reformen, die der schiitische Regierungschef Haidar al-Abadi zugesagt hat. Bisher werden wichtige Posten nach politischen und konfessionellen Kriterien vergeben.´

Am Abend sagte Premierminister al-Abadi, die Sicherheitskräfte hätten die Situation in Bagdad "unter Kontrolle". Er forderte die Demonstranten auf, friedlich zu protestieren und die Besitztümer der staatlichen Institutionen nicht zu zerstören.

Uno-Mission drängt auf "Ruhe, Zurückhaltung und Respekt"

Den al-Sadr-Anhängern ist die Grüne Zone ein Symbol für die Abgehobenheit der politischen Klasse im Lande - der Bereich ist für die meisten Iraker ein Sperrbezirk. Das Parlament ist die einzige direkt vom Volk gewählte politische Institution des Landes.

In den Sozialen Medien kursierten Videos, in denen Parlamentarier flüchteten und ihre Fahrzeuge beworfen wurden. Die Anti-Terrorismus-Elitetruppen des Landes, die in der Vergangenheit die Sicherheitskräfte verstärkten, hielten sich bisher zurück. "Wir sehen das noch immer als Demonstration an", sagte der Sprecher der Einsatzkräfte.

Die UN-Mission im Irak äußerte "starke Besorgnis". In einem Statement verurteilte sie Gewalt gegen gewählte Vertreter und drängte auf "Ruhe, Zurückhaltung und Respekt vor den Verfassungsinstitutionen des Irak in diesem kritischen Augenblick."
Der Vorsitzende der Islamischen Wertepartei flieht vor Protesten

Der Vorsitzende der Islamischen Wertepartei flieht vor Protesten

Die Dschihadistenmiliz IS kontrolliert weite Teile des Iraks und des Nachbarlandes Syrien. Durch den Aufstieg des IS haben sich die Spannungen zwischen Schiiten und Sunniten im Irak verschärft.

Die irakische Regierung ist im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) auf die Hilfe ethnischer und konfessioneller Milizen angewiesen, die nicht bei allen Irakern auf Zustimmung stoßen. Die Milizen treten immer selbstbewusster auf und versuchen, die Regierung vor sich herzutreiben. Zuletzt ließ der einflussreiche schiitische Geistliche Sadr seine Anhänger wochenlang einen Sitzstreik direkt vor Bagdads Regierungsviertel abhalten.

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Sieg gegen Hertha: Leverkusen spielt nächste Saison in der Champions League

Bundesliga: Bayers Serie hält
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Das Team hat einen Lauf: Mit dem sechsten Sieg in Folge hat sich Bayer Leverkusen vorzeitig den dritten Rang zur Königsklasse gesichert. Das Formhoch hat einen Namen: Julian Brandt.

Bayer Leverkusen ist derzeit nicht zu stoppen. Gegen Hertha BSC gelang dem Klub ein 2:1 (2:1)-Erfolg und damit der sechste in Serie. Der Sieg beschert Bayer vorzeitig den dritten Rang und damit die direkte Qualifikation für die Champions League.

Beim Hauptstadtklub träumten sie auch von der Königsklasse, doch die Formkurve zeigt nach unten. Erstmals seit dem 14. Spieltag steht der Verein nicht mehr unten den Top Vier der Bundesliga, die Mannschaft von Pál Dárdai ist nach dem Punktgewinn von Borussia Mönchengladbach bei Bayern München nur noch Fünfter.

Der bereits in den vergangenen Wochen starke Julian Brandt erzielte im "Sechspunktespiel" die Führung (2. Minute). Auf das 2:0 von Lars Bender (16.) antwortete Vedad Ibisevic nur fünf Minuten später.

Mitte März drohte Bayer das internationale Geschäft noch komplett zu verpassen. Die Krise ist längst überwunden, doch gegen Hertha musste sich Coach Roger Schmidt etwas einfallen lassen. Mit Jonathan Tah fiel ein wichtiger Spieler in der Defensive aus, Abwehrchef Ömer Toprak ist nach seiner langen Verletzung noch nicht wieder in Topform.

Die Vertreter André Ramalho und Christoph Kramer bekamen gegen die Berliner zunächst kaum Arbeit. Stattdessen durfte die Mannschaft um das Abwehr-Duo früh jubeln. Nach einem schnellen Einwurf auf der rechten Außenbahn herrschte bei Hertha Chaos in der Verteidigung. Brandt nutzte das Durcheinander zum 1:0 nach zwei Minuten. Bitter für Hertha: Beim Einwurf stand Karim Bellarabi deutlich im Feld.

Neun Tore, neun Siege: trifft Brandt, gewinnt Bayer

Torschütze Brandt steht fast symbolisch für Leverkusens Formhoch. Bei den vergangenen fünf Erfolgen war der Angreifer mit je einem Treffer erfolgreich. Gegen den Hauptstadtklub folgte das sechste Tor in Serie - auch deswegen dürfte der 19-Jährige ein Kandidat für den deutschen EM-Kader sein.

Danach war Bayer weiter stärker und belohnte sich mit dem 2:0. In der 16. Minute erzielte Bender das Tor aus kurzer Distanz. Erneut sah die Berliner Abwehr nicht gut aus. Als der Spielstand bereits einer Vorentscheidung gleichkam, schlug Hertha durch einen Treffer von Ibisevic zurück (21.). Die Partie blieb spielerisch weiter ansehnlich, bis auf einen sehenswerten Abschluss von Charles Aránguiz fehlten jedoch die Höhepunkte.

Bis zum nächsten Highlight mussten sich die Zuschauer bis zur 52. Minute gedulden. Ein sehenswerter Solo-Lauf von Bellarabi blieb unbelohnt, der Ball rollte aus spitzem Winkel knapp links am Tor vorbei. Kurz darauf verpasste Niklas Stark mit einem harten Schuss aus etwa 20 Metern den Ausgleich (55.).

In der Folge erspielten sich beide Teams gute Szenen. Die größte Chance der zweiten Hälfte vergab Bellarabi, als er nach einem Steilpass frei vor Torwart Rune Jarstein auftauchte. Doch der Hertha-Keeper wehrte den Abschluss aus zehn Metern mit einer starken Parade ab (79.). Der eingewechselte Alexander Baumjohann verpasste das 2:2 mit einem platzierten Fernschuss nur knapp (87.).

Bayer Leverkusen - Hertha BSC 2:1 (2:1) Tore: 1:0 Julian Brandt (2.) 2:0 Lars Bender (16.) 2:1 Vedad Ibisevic (21.)

Bayer Leverkusen: Leno - Lars Bender, Kramer, Ramalho, Henrichs - Aranguiz, Kampl - Bellarabi, Calhanoglu (90.+1 R. Kruse), Brandt (75. Kießling) - Hernandez (90. Toprak) Hertha BSC: Jarstein - Pekarik, Langkamp, Lustenberger, Plattenhardt - Niklas Stark, Skjelbred (77. Baumjohann) - Weiser, Cigerci, Kalou (57. Haraguchi) - Ibisevic

Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)Zuschauer: 30.210 Gelbe Karten: Bellarabi (5) - Langkamp (8), Ibisevic (4), Niklas Stark (2), Plattenhardt (5), Lustenberger (4), Weiser (6)

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Rummenigge kontert Hoeneß: Initiative für Hummels-Wechsel ging von Bayern aus

Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß (r.)
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Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß (r.)

Ex-Präsident Hoeneß hatte angedeutet, der bevorstehende Wechsel zu Bayern München sei von Mats Hummels selbst ausgegangen. Vereinspräsident Rummenigge widerspricht: "Das hat der Uli vielleicht missverstanden."

Bayern Münchens Vereinschef Karl-Heinz Rummenigge hat im Fall Mats Hummels zwischen seinem Klub und Borussia Dortmund geschlichtet. "Uli hat vielleicht was falsch verstanden", sagte er bei Sky über umstrittene Aussagen von Ex-Präsident Uli Hoeneß: "Angeklopft hat Bayern München, nicht Mats Hummels. Mats ist nicht offensiv auf uns zugegangen, wir haben gefragt, ob er sich einen Wechsel vorstellen könnte."

Hoeneß hatte zuvor angedeutet, die Initiative sei vom Spieler ausgegangen: "Wenn einer an die Tür klopft, dann wird der FC Bayern schlecht beraten sein, die Tür nicht aufzumachen." Dem widersprach nach dem 5:1-Sieg des BVB gegen Wolfsburg Hummels. "Ich habe mich nirgendwo angeboten. Das ist der größte Humbug, den ich je gehört habe", sagte der 27-Jährige der "Bild"-Zeitung.

Auch Borussia-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte sich über die Hoeneß-Aussagen geärgert. "Was da gestern aus München gekommen ist, das fand ich auch ein bisschen komisch", sagte er bei Sky: "Es ist sicherlich eine schwierige Gemengelage aktuell. Ich fand es nicht gut."

Rummenigge sagte nun, er habe "mit Uli gesprochen, er hats verstanden. Er ist jetzt informiert und aufgeklärt". Das Verhältnis beider Vereine sei "sehr seriös", er sei optimistisch, "dass wir eine seriöse Lösung finden". Der BVB hatte am Donnerstags Hummels' Wechselwunsch zu den Bayern öffentlich gemacht.

Watzke machte deutlich, dass es bei der Diskussion über die Ablösesumme keine Kompromissbereitschaft der Dortmunder geben wird: "Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Die Vorstellungen realisieren sich zu 100 Prozent oder es gibt keinen Transfer."

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Syrien: Russland lehnt Feuerpause im umkämpften Aleppo ab

Anwohner fliehen vor Angriffen in Aleppo

Anwohner fliehen vor Angriffen in Aleppo

Ein "Regime der Stille" soll in Teilen Syriens für eine Waffenruhe sorgen. Doch Russland, das Diktator Assad unterstützt, lehnt eine Feuerpause in Aleppo ab: Dort müsse der "Kampf gegen den Terror" fortgesetzt werden.

Russland hat sich als enger Verbündeter des syrischen Regimes gegen eine sofortige Feuerpause im Raum Aleppo ausgesprochen. Der Kampf gegen Terrorgruppierungen in der Region sollte fortgesetzt werden, sagte Vizeaußenminister Gennadi Gatilow am Samstag in Moskau. "Wir werden keinen Druck (auf die syrische Führung) ausüben, weil man verstehen muss, dass ein Kampf gegen den Terror stattfindet. Und die Situation in Aleppo steht im Zusammenhang mit diesem Kampf", sagte Gatilow der Agentur Interfax zufolge.

Am Samstag hätten erneute Bombardements auf Rebellengebiete in der Stadt mindestens fünf Menschen getötet und weitere verletzt, teilten Menschenrechtsbeobachter mit. Demnach sei das syrische Militär für den Angriff verantwortlich.

Gatilow bestätigte, dass das russische Militär die syrische Armee bei Aleppo unterstützt. "Aber jene Oppositionsgruppen, die gemäßigt sind und am Friedensprozess teilnehmen, attackieren wir natürlich nicht. Wir koordinieren diese Frage eng mit den Amerikanern", sagte er. Russlands Ziel sei die "Liquidierung" der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). "Die Opposition sollte diese Operationen nicht stören", meinte Gatilow. Er schloss eine Verzögerung des Friedensprozesses nicht aus.

Aleppo gilt derzeit als das wichtigste Schlachtfeld im syrischen Bürgerkrieg. Die nordsyrische Metropole wird teilweise von Einheiten von Machthaber Baschar al-Assad, aber auch von Rebellengruppen kontrolliert. Auch die mit dem Terrornetzwerk al-Qaida verbündete Nusra-Front ist präsent. Der IS hat zwar in der Stadt keinen Ableger, soll sich aber nach russischen Angaben mit anderen bewaffneten Gruppen verbündet haben. Von der seit Februar offiziell geltenden Waffenruhe in Syrien sind die Nusra-Front und der IS ausgenommen.

Syriens Armeeführung hatte am Freitag nach einer Einigung zwischen den USA und Russland eine neue vorübergehende Feuerpause für Teile des Bürgerkriegslandes erklärt. Das umkämpfte Aleppo ist aber von diesem "Regime der Stille" ausgenommen. Russland und die USA würden die Lage in Aleppo täglich erörtern, sagte Moskaus Vizeaußenminister Gatilow. Die Situation sei kompliziert, weil sich der IS mit anderen bewaffneten Gruppen verbündet habe.

Der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge starben in Aleppo in den vergangenen acht Tagen 244 Zivilisten bei Bombardements des Regimes sowie Rebellenangriffen. Die Aktivisten mit Sitz in London beziehen ihre Informationen aus einem Netz von Kontaktpersonen vor Ort. Allein am Mittwoch kamen laut Ärzte ohne Grenzen (MSF) bei einem Luftschlag auf ein Krankenhaus in einem Rebellengebiet mehr als 50 Menschen ums Leben.

Das US-Außenministerium teilte am Freitag mit, es werde mit Moskau sprechen, um sich dringend auf Schritte für die Reduzierung der Gewalt in Aleppo zu einigen.

Die von dem syrischen Militär am Freitag ausgerufene Feuerpause sollte die Hauptstadt Damaskus, die Region östlich davon sowie die Küstenprovinz Latakia umfassen. Sie habe in der Nacht zum Samstag begonnen und habe zunächst weitgehend gehalten, teilten die Menschenrechtsbeobachter mit.

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Bundesliga: Die Bayern müssen die Meisterfeier verschieben

Thomas Müller

Thomas Müller

Sie wollten schon heute die vierte Meisterschaft in Folge unter Dach und Fach bringen. Aber Bayern München schaffte gegen Mönchengladbach nur ein 1:1 - Rivale Dortmund gewann 5:1 gegen Wolfsburg.

Der FC Bayern hat am 32. Spieltag die Chance verpasst, vorzeitig die Deutsche Meisterschaft perfekt zu machen. Die Münchner kamen gegen Borussia Mönchengladbach nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus. Trainer Josep Guardiola brachte im Vergleich zur Niederlage im Champions-League-Spiel bei Atlético Madrid acht neue Spieler. Jérôme Boateng feierte drei Tage vor dem Rückspiel nach mehr als dreimonatiger Verletzungspause sein Comeback in der Münchner Innenverteidigung.

Die Umstellungen machten sich bemerkbar, das Spiel war lange Zeit sehr durchwachsen. Bayern ging trotzdem schon früh in Führung - durch eine Standardsituation: Müller kam nach einer Ecke von Joshua Kimmich zum Kopfball, Serdar Tasci irritierte Gladbachs Torwart Yann Sommer, sodass der Ball ins Tor trudelte (6. Minute). Manuel Neuer vereitelte anschließend den Ausgleich: Der Bayern-Torwart lenkte einen Kopfball von André Hahn mit einer starken Parade zur Ecke (17.).

In der zweiten Hälfte schlug André Hahn zu: Bei einer abgefälschten Hereingabe von Patrick Herrmann kam der Angreifer noch zu spät (69.), nach einem Pass in die Schnittstelle traf er mit einem platzierten Schuss zum Ausgleich (72.). Am Dienstag (20.45 Uhr, High-Liveticker SPIEGEL ONLINE) treten die Bayern zum Rückspiel gegen Atlético in München an. In einer Woche hat der FCB im Spiel gegen Ingolstadt die nächste Chance, den vierten Meistertitel in Folge einzufahren.

Borussia Dortmund - VfL Wolfsburg 5:1 (2:0)

Das Spiel zwischen Dortmund und dem VfL stand im Zeichen des bevorstehenden Wechsels von Mats Hummels zum FC Bayern München. Der Tabellenzweite zeigte sich allerdings von Beginn an unbeeindruckt. Bereits in der siebten Minute ging der BVB durch Shinji Kagawa in Führung, den Assist gab Henrich Mchitarjan, es war die 19. Vorarbeit des Armeniers.

Nur wenige Augenblicke später erhöhte Dortmund auf 2:0. Adrián Ramos profitierte von einem schönen Kagawa-Zuspiel (9. Minute). Wolfsburg spielte schwach, kam aber immerhin zu einer ernstzunehmenden Chance. Daniel Caligiuri traf nach einer Einzelaktion aus sieben Metern nur die Latte.

Für die frühe Entscheidung in der Partie sorgte Marco Reus. Der Nationalspieler, der im siebten Spiel im BVB-Trikot gegen Wolfsburg zum siebten Mal traf, brachte den Ball sehenswert im langen Eck unter (60.). Doch Dortmund machte trotz der klaren Führung weiter Druck. Pierre-Emerick Aubameyang, kurz zuvor erst eingewechselt, traf nach einer Mchitarjan-Flanke zum 4:0. Nur 93 Sekunden später erhöhte der Gabuner erneut per Kopf auf 5:0 (79.). Kurz vor dem Ende traf Bas Dost noch für die Gäste.

Darmstadt 98 - Eintracht Frankfurt 1:2 (1:0)

Frankfurt hat im Abstiegskampf einen wichtigen Derbysieg in Darmstadt gefeiert. Die Eintracht musste ohne Fans beim 30 Kilometer entfernten Rivalen antreten und geriet bereits in der Anfangsphase in Rückstand. Marius Vrancic traf zum 1:0 (12.). Sandro Wagner vergab die große Chance auf den zweiten Treffer: Er verschoss einen umstrittenen Strafstoß kläglich, Lukasz Hradecky hielt problemlos (20.). Noch vor der Pause hätten die Gastgeber einen zweiten Elfmeter bekommen können, als Frankfurts Yanni Regäsel seinen Gegenspieler Fabian Holland im Strafraum zu Boden riss (34.).

Makoto Hasebe erzielte nach der Pause den Ausgleich. Luca Caldirola fälschte seine Direktabnahme von der Strafraumkante unhaltbar ins Tor ab (56.). In der Schlussphase drehten die Gäste das Spiel: Stefan Aigner sorgte nach einem Freistoß aus kurzer Distanz für den Siegtreffer. Damit springt die Eintracht auf den Relegationsplatz und ist Punktgleich mit dem Tabellen-15. Stuttgart. Bremen kann im direkten Duell mit dem VfB am Montag (20.15 Uhr, High-Liveticker SPIEGEL ONLINE) wieder vorbeiziehen.

TSG 1899 Hoffenheim - FC Ingolstadt 2:1 (1:1)

Neben Frankfurt hat auch Hoffenheim wichtige Punkte gesammelt, obwohl die TSG zunächst unglücklich in Rückstand geriet: Während Innenverteidiger Ermin Bicakcic mit einer Platzwunde behandelt wurde, traf Stefan Lex freistehend aus zentraler Position (17.). Mark Uth glich noch vor der Pause aus, auch er hatte bei seinem Abschluss aus etwa elf Metern zu viel Platz (37.) Andrej Kramaric verpasste die Hoffenheimer Führung, als Ørjan Nyland seinen Foulelfmeter parierte (53.).

Uth vergab die große Chance auf den zweiten Treffer ebenfalls, er scheiterte allein vor Nyland, der Torwart wehrte seinen Schuss ab. Zuvor hatte Mortiz Hartmann auf der anderen Seite bereits die erneute Ingolstädter Führung verpasst (54.). Nadiem Amiri drehte das Spiel: Nach Vorarbeit von Kevin Volland schoss er aus acht Metern ein (84.). Damit steht Hoffenheim zwei Spieltage vor Schluss mit 37 Punkten vier Punkte vor dem Relegationsplatz. Auch hier haben Stuttgart (15., 33 Punkte) und Bremen (17., 31 Punkte) im direkten Aufeinandertreffen noch die Chance, nachzulegen.

Hannover - Schalke 3:1 (2:1)

Die bereits abgestiegenen Hannoveraner gerieten gegen Schalke früh in Rückstand. Eric Maxim Choupo-Moting schloss nach einem Pass von Leon Goretzka erfolgreich ab (12.). Doch der Gastgeber fand schnell zurück in die Partie. Nach einem Konter musste Artur Sobiech aus kurzer Distanz einen Querpass nur noch im leeren Tor unterbringen.

Hannover war überlegen, hatte in der 32. Minute allerdings Glück nicht erneut in Rückstand zu geraten. Max Meyer kam am Fünfmeterraum aus kurzer Distanz frei zum Kopfball und scheiterte an Ron-Robert Zieler. Für das 1:2 sorgte dann aber noch vor dem Pausenpfiff Klaas-Jan Huntelaar. Der Niederländer vollendete dabei einen Pass von Leroy Sané (45.).

Schalkes Führung war glücklich. Hannovers Manuel Schmiedebach kam nach Wiederbeginn nach einem Eckball aus spitzem Winkel frei zum Schuss und traf den Pfosten. Die Torschussbilanz sprach Mitte der zweiten Hälfte deutlich für den Gastgeber (19:9). Trotzdem erzielte Schalke das 3:1. Nach einem Solo von Joel Matip musste Alexandro Schöpf den Ball nur noch einschieben.

FSV Mainz - Hamburger SV 0:0

Die erste Hälfte war von vielen Zweikämpfen geprägt. Der HSV, der nach dem Derby-Sieg am vergangenen Wochenende keine Abstiegssorgen mehr hat, machte es den Mainzern sehr schwer, erspielte sich aber selbst keine gute Gelegenheit.

Das änderte sich dann in der 52. Minute, als Sven Schipplock alleine auf Loris Karius zulief. Doch der ehemalige Hoffenheimer scheiterte am stark parierenden FSV-Torhüter. Am Ende blieb es beim torlosen Remis. Mainz rutscht durch das Unentschieden auf Rang sieben, Hamburg ist vorerst Elfter.

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Nach Wechselwunsch zu Bayern: Pfiffe und Plakate gegen Hummels

Mats Hummels

Mats Hummels

Mats Hummels ist von Dortmunds Fans wegen seines geplanten Wechsels zu den Bayern mit Pfiffen und kritischen Plakaten empfangen worden. Der Kapitän solle "am besten sofort" gehen. Es gab aber auch Applaus.

Bei jedem Ballkontakt wurde er ausgepfiffen: Mats Hummels hat in seinem ersten Spiel für den BVB nach dem verkündeten Wechselwunsch zu Bayern München laute Pfiffe über sich ergehen lassen müssen. Bereits bei der Verkündung der Mannschaftsaufstellung war der Name des 27-Jährigen nicht mehr zu hören - die Negativbekundungen der Dortmunder Fans waren zu laut. Auf das obligatorische "Mit der Nummer 15: Mats" folgten nur Pfiffe. Im Spiel gegen den VfL Wolfsburg folgten weitere Pfiffe bei jedem Ballkontakt.

Plakat gegen Mats Hummels
Getty Images

Plakat gegen Mats Hummels

Jedoch waren in der Dortmunder Arena nur wenige Schmähplakate gegen den Mannschaftsführer zu sehen. Besonders harsch war die Kritik auf einem Banner in der Südkurve. Auf dem Transparent forderten Anhänger: "Der Kapitän geht als erster von Bord, am besten sofort."

Auf Twitter wurde aber auch von Pro-Hummels-Bekundungen berichtet. Demnach sollen Zuschauer Hummels' Aktionen mit Applaus begleitet haben.

In den vergangenen beiden Tagen hatten zahlreiche Anhänger des BVB ihren Ärger bereits in den sozialen Netzwerken zum Ausdruck gebracht. Hummels spielt seit Anfang 2008 für Dortmund und hat einen Vertrag bis 2017. Die Vereinsführung hat die Erlaubnis für den Wechsel nach München an eine hohe Ablöse geknüpft.

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Votum bei Bundesparteitag: AfD will Landesverband Saar auflösen

Der AfD-Bundesparteitag hat beschlossen, den Landesverband Saar aufzulösen. Einige Mitglieder sollen Kontakte zum rechtsextremen Milieu haben.

Der AfD-Bundesparteitag hat beschlossen, den Landesverband Saar aufzulösen. Einige Mitglieder sollen Kontakte zum rechtsextremen Milieu haben. 995 Parteimitglieder stimmten dafür, 806 dagegen.

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Wichtigste Industriestaaten: Kanzleramt hält Rückkehr Russlands in die G8 für ausgeschlossen

G7-Staats- und Regierungschefs (2015) mit EU-Ratspräsident Donald Tusk und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker

G7-Staats- und Regierungschefs (2015) mit EU-Ratspräsident Donald Tusk und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker

Russland wird nach SPIEGEL-Informationen nicht wieder in die Gruppe der wichtigsten Industriestaaten aufgenommen. Das signalisiert das Kanzleramt.

Russland wird nach Einschätzung des Bundeskanzleramts nicht mehr in den Kreis der G-7-Gruppe der wichtigsten Industriestaaten zurückkehren. "Die G8 sind tot", heißt es aus dem Amt. (Diese Meldung stammt aus dem SPIEGEL. Den neuen SPIEGEL finden Sie hier.)

Es gebe keine Anzeichen dafür, dass Moskau die Bedingungen für eine Rückkehr erfüllen werde. Zudem seien die Amerikaner strikt gegen eine Wiederaufnahme.

Russland war nach der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim unter Präsident Wladimir Putin aus dem Kreis der G8-Staaten ausgeschlossen worden. Seit 2014 tagen die führenden Industrienationen wieder im Format der G7.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hatte bei einem Japanbesuch Mitte April den Wunsch geäußert, dass die G7-Gruppe nicht das dauerhafte Format bleibe. Zu den G7 zählen die USA, das Vereinigte Königreich, Kanada, Japan, Frankreich, Italien und Deutschland.

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Türkei-Abkommen: CSU-Vize Weber fordert Bundestagsbeschluss über Visumsfreiheit

Europapolitiker Manfred Weber

Europapolitiker Manfred Weber

In wenigen Tagen entscheidet die EU-Kommission über die Visumsfreiheit für Türken. Nach SPIEGEL-Informationen haben führende CSU-Politiker Bedenken: Sie fordern ein Votum im Bundestag.

Der Türkei-Deal von Kanzlerin Angela Merkel und die Frage der Visumsfreiheit für Türken soll ein Fall für den Deutschen Bundestag werden. Das fordern prominente CSU-Politiker.

"Wegen der Bedeutung gerade für Deutschland wäre es sicher gut, wenn sich die Große Koalition mit einem Bundestagsbeschluss hinter das Abkommen stellt, auch hinter eine etwaige Visaliberalisierung", sagte der Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei im Europaparlament, Manfred Weber, dem SPIEGEL. Weber, der das Türkeiabkommen befürwortet, ist auch stellvertretender CSU-Chef. (Lesen Sie hier die ganze Geschichte im neuen SPIEGEL.)

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) führt dagegen Sicherheitsbedenken gegen die Visaliberalisierung an. "Eine beliebig freie Einreise von Türken und Kurden nach Deutschland ist meines Erachtens schon aus Sicherheitsgründen nicht vertretbar", sagt er. Er könne nur davor warnen, "dass so der türkisch-kurdische Konflikt zu uns importiert und auf deutschem Boden ausgetragen wird".

Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag Stephan Mayer (CSU) warnt: "Das Thema Visafreiheit hat die Leute erreicht. Das ist ein Aufregerthema. Ich sehe die Gefahr, dass die AfD dieses Thema instrumentalisieren wird." Auch der Vorsitzende des Europaausschusses Gunther Krichbaum (CDU) fürchtet, dass die Diskussion Bürger verunsichern könnte. "Die Leute achten sehr genau darauf, was jetzt passiert", sagt er. "Die Glaubwürdigkeit der EU steht auf dem Spiel."

Liberale im Europaparlament sehen das Abkommen mit der Türkei ebenfalls kritisch. "Die Kanzlerin ist mit dem Türkeideal erpressbar geworden", warnt Europaparlamentarier Alexander Graf Lambsdorff (FDP). Lambsdorff hätte es lieber gesehen, wenn die Visafreiheit erst schrittweise für Forscher oder Geschäftsleute eingeführt würde.

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Regierungskrise im Irak: Demonstranten stürmen Parlament in Bagdad

Demonstranten in der Grünen Zone

Demonstranten in der Grünen Zone

Im Irak eskaliert der politische Streit um die Zukunft des Landes: Anhänger eines schiitischen Geistlichen haben die abgesicherte "Grüne Zone" in Bagdad gestürmt, einige drangen ins Parlament ein.

Demonstranten haben das Parlamentsgelände in Bagdad gestürmt. Tausende Menschen waren laut der Nachrichtenagentur AFP in die stark abgesicherte "Grüne Zone" in der irakischen Hauptstadt eingedrungen. Dort befindet sich auch der Regierungssitz.

Laut der Nachrichtenagentur Reuters handelt es sich bei den Demonstranten um Anhänger des schiitischen muslimischen Geistlichen Muktada al-Sadr.

Zuvor hatten die Abgeordneten im Parlament einen weiteren Vorschlag für eine Expertenregierung abgelehnt.

Das Land ist seit Monaten politisch gelähmt. Angesichts von Massenprotesten und immer lauteren Reformforderungen versucht Ministerpräsident Haider al-Abadi seit Wochen, sein Regierungsteam durch ein neues Kabinett aus Experten zu ersetzen. Bisher werden wichtige Posten nach politischen und konfessionellen Kriterien vergeben. Mehrere Parteien stemmen sich gegen eine Expertenregierung, weil sie dann die Kontrolle über wichtige Ministerien verlieren würden.

Erst am Dienstag war es im Parlament zu Tumulten gekommen. Zuerst bewarfen sich Abgeordnete mit Wasserflaschen. Dann flogen die Fäuste. Parlamentspräsident Salim al-Dschuburi am Reden gehindert, wodurch eine Abstimmung über die Kabinettsliste unmöglich geworden war. Die Sitzung am Mittwoch musste vorzeitig abgebrochen werden.

Die Dschihadistenmiliz kontrolliert weite Teile des Iraks und des Nachbarlandes Syrien. Durch den Aufstieg des IS haben sich die Spannungen zwischen Schiiten und Sunniten im Irak verschärft.

Die irakische Regierung ist im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) auf die Hilfe ethnischer und konfessioneller Milizen angewiesen, die nicht bei allen Irakern auf Zustimmung stoßen. Die Milizen treten immer selbstbewusster auf und versuchen, die Regierung vor sich herzutreiben. Zuletzt ließ der einflussreiche schiitische Geistliche Sadr seine Anhänger wochenlang einen Sitzstreik direkt vor Bagdads Regierungsviertel abhalten.

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Nach Präsidentenschelte: Ukrainische Behörden schikanieren TV-Moderator

Talkmaster Sawik Schuster

Talkmaster Sawik Schuster

"Wie Stalin, aber mit Offshore-Firmen": Polit-Talker Sawik Schuster attackierte den ukrainischen Präsidenten Poroschenko scharf. Nun droht ihm der Entzug der Arbeitserlaubnis.

Wenig Zeit? Am Textende gibt's eine Zusammenfassung.


Als der Star-Moderator Sawik Schuster in dieser Woche auf Sendung ging, war vieles wie immer: In den Studio-Sesseln nahm Politprominenz Platz, aus den Reihen des Publikums heizten Zuschauer und Experten die Debatte mit scharfen Einwürfen an. So funktioniert "Schuster Live", seit einem Jahrzehnt die einflussreichste politische Talk-Show im ukrainischen Fernsehen.

Eins aber war in dieser Woche anders: Schuster war nicht nur Moderator, sondern auch Thema seiner Sendung. Er nutzte die Studio-Bühne für eine Offensive in eigener Sache, denn gerade hatten ihm die Behörden die Arbeitserlaubnis entzogen, Steuerfahnder Ermittlungen aufgenommen. Schuster habe viel im Ausland auf seinem Diensthandy telefoniert, die Roaming-Gebühren aber nicht als geldwerten Vorteil versteuert, seine Produktionsfirma habe Recycling-Gebühren für Studiolampen nicht gezahlt. Manche der Vorwürfe wirken an den Haaren herbei gezogen. Schuster dagegen spricht von einem Komplott. Die Staatsmacht wolle ihn mundtot machen, Präsident Petro Poroschenko stehe hinter der Kampagne.

Poroschenko war in Schusters letzten Sendungen schlecht weg gekommen, weil er sich nicht wie versprochen von seinem Firmen-Imperium trennen mag, Reformen verschleppt und auf zweifelhafte Seilschaften setzt. "Wir wollten, dass er uns nach Europa führt, er aber bringt uns nach Asien", sagt Schuster. Poroschenko pflege ein Politik-Verständnis "wie Stalin, aber mit Offshore-Firmen" - ein Seitenhieb auf Poroschenkos in den Panama-Papieren enthüllte Briefkastenfirmen.

Vor laufender Kamera trat Schuster in einen Hungerstreik, der dauern sollte, bis er wieder legal in der Ukraine arbeiten dürfe.

Erstaunlicher Pluralismus in Politik und Medien

Für Poroschenko ist der Fall brisant. Nach zwei Jahren im Amt ist seine Bilanz schlecht. Die Zahl der Kritiker wächst, einige Reformer haben ihm den Rücken gekehrt. Alte und neue Gegner Poroschenkos ergriffen auch bei Schusters Verteidigungssendung im Studio das Wort: David Sakrawelidse, abgesägter stellvertretender Generalstaatsanwalt, Witalij Naliwaitschenko, geschasster Chef des Geheimdienstes, vor allem aber Sergej Wlasenko, Anwalt und rechte Hand von Julija Tymoschenko, die im Februar die Koalition mit Poroschenko verlassen hat.

Der Journalist Schuster hat auch weit über die Grenzen der Ukraine hinaus den Ruf einer Ikone der Pressefreiheit. Der Moderator wurde im Jahr 2004 aus dem russischen TV-Sender NTW gedrängt, der Kanal gehört Gazprom. In der Ukraine wurde "Schuster Live" schnell Publikumsmagnet und Pflichtprogramm für jeden Politiker und politischen Journalisten. Die Sendung hat ähnlich großen Einfluss wie die deutschen Sonntag-Abend-Talks bei Anne Will.

Nur geht es viel handfester zu Sache. Wer im Internet nach "Schlägerei bei Schuster Live" sucht, stößt auf Dutzende Aufnahmen von Politikern, die sich gegenseitig an die Gurgel gehen.

Die Auseinandersetzung um Schuster ist auch ein Spiegel der Zustände in der heutigen Ukraine. Das Ringen um Macht und Einfluss hat - anders als im Nachbarland Russland - zu einem erstaunlichen Pluralismus in Politik und Medien geführt. Im Parlament beharken sich acht Fraktionen, dazu kommen 43 Abgeordnete ohne Fraktion. Zeitungen und TV-Sender berichten erfrischend kontrovers und oft unabhängig.

Der öffentliche Druck zeigt Wirkung

Doch halten sich seit Jahren hartnäckige Gerüchte gegen Schuster: Er habe Plätze in seinen Sendungen an Politiker und Parteien verkauft, heißt es. So waren Julija Tymoschenko und Vertreter ihrer Vaterlandspartei in früheren Jahren Dauergäste. 2013 dann tauchte plötzliche der bis dahin weitgehend unbekannte Nationalist Oleg Ljaschko oft bei Schuster auf. Inzwischen sitzt Ljaschkos "Radikale Partei" in Fraktionsstärke im Parlament.

Schuster hat Kiew mit seinem Hungerstreik und der letzten Sendung in Aufruhr versetzt. Und der öffentliche Druck zeigt offenbar Wirkung: Die Behörden haben den Entzug der Arbeitsgenehmigung gestoppt. Schuster hält das jedoch für eine Finte: Die Staatsmacht wolle warten, bis die Aufregung verflogen sei.

Schuster ist möglicherweise tatsächlich angreifbar. Für den symbolischen Preis von 12 Grywna (0,41 Euro) hat er seine Sendung an den staatlichen "Ersten Kanal" verkauft, aber die Vermarktungsrechte behalten. Ein dubioser Deal finden manche, ein normales Geschäft sagt Surab Alasania. Er ist seit dem Maidan Chef des Senders. Auch er steht unter Druck, alte Seilschaften fordern seinen Rücktritt.

Er hält es für möglich, dass die Staatsmacht auch Schuster kaltstellen wolle. Die Gesetzeslage in Ländern der Ex-Sowjetunion sei so chaotisch, sagt Alasiania, "dass jeder Bürger immer irgendein Vergehen begangen hat." Jeder sei schuldig. Entscheidend sei, "wer wann danach zu suchen beginnt."


Zusammengefasst: Ukrainische Behörden drohen dem berühmtesten Talkmaster des Landes, Sawik Schuster, die Arbeitserlaubnis zu entziehen. Der vermutet eine Vergeltungsaktion der Regierung, schließlich war er Präsident Poroschenko zuletzt hart angegangen. Der Moderator trat sogar medienwirksam in Hungerstreik, um die vermeintliche Verschwörung anzuprangern.

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Nach Präsidentenschelte: Ukrainische Behörden schikanieren TV-Moderator

Ostsee: Russischer Jet führt Roll-Manöver über US-Flieger aus

Russischer Su-27 Kampfjet

Russischer Su-27 Kampfjet

Über der Ostsee hat sich ein russischer Kampfjet "in unsicherer Weise" einem US-Flugzeug genähert - auf weniger als zehn Meter. Moskau wiegelt ab.

Ein russischer Kampfjet ist am Freitag erneut über der Ostsee an einem US-Aufklärungsflugzeug vorbeigerast. Laut dem Europäischen Kommando der USA in Stuttgart näherte sich das russische Flugzeug vom Typ Su-27 der US-Maschine "in unsicherer und unprofessioneller Weise" auf weniger als zehn Meter. Eine Sprecherin des Pentagon in Washington sprach von einem sogenannten Roll-Manöver.

Russland wies die Anschuldigungen zurück. "Das war kein gefährliches Manöver", sagte der Chef des Verteidigungsausschusses, Admiral Wladimir Komojedow. Dem Parlamentarier zufolge handelte es sich bei der US-Maschine um ein militärisches Aufklärungsflugzeug vom Typ Boeing RC-135. "Warum fliegen die USA hierher? Soll unsere Bereitschaft geprüft werden?"

Die Anwesenheit US-amerikanischer Flugzeuge und Schiffe unweit der russischen Grenzen sei auffällig, sagte der Duma-Abgeordnete laut der Agentur Interfax. "Wer Frieden möchte, sollte Russland nicht zu diesen Handlungen provozieren."

Aus dem russischen Verteidigungsministerium hieß es, alle russischen Flüge hätten im Rahmen der internationalen Regeln stattgefunden. Entweder müsste die US-Luftwaffe aufhören, nahe der russischen Grenze zu fliegen, oder die Piloten müssten zur Identifikation ihre Transponder einschalten.

Bereits vor wenigen Wochen hatte sich in der Gegend ein ähnlicher Zwischenfall mit einem russischen Flugzeug und dem Kriegsschiff "USS Donald Cook" ereignet. Laut Pentagon gab es zuletzt wiederholt Zwischenfälle mit russischen Militärflugzeugen, die Anlass für ernste Sicherheitsbedenken böten.

Mitte April hatte die Nato Russland daraufhin vorgeworfen, durch riskante Manöver in der Ostsee die Spannungen zwischen beiden Seiten zu verschärfen. Es handele sich um "unprofessionelles und unsicheres Verhalten", sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.

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Schengenraum: EU-Kommission will Türken Weg für Visafreiheit ebnen

Istanbul
Getty Images

Istanbul

Schon am Mittwoch könnte es soweit sein: Dann will die EU-Kommission nach SPIEGEL-Informationen empfehlen, die Visumspflicht für Türken aufzuheben. Dabei kommt man dem Land weit entgegen.

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Die EU-Kommission will den Weg für den Wegfall der Visumspflicht für die Türkei frei machen, wenn das Land in den kommenden Tagen noch möglichst viele der dafür nötigen 72 Bedingungen erfüllt.

Auf dieses Vorgehen haben sich die EU-Kommissare nach Informationen des SPIEGEL verständigt. Derzeit hat die Türkei etwa 50 Punkte erfüllt. (Lesen Sie hier die ganze Geschichte im neuen SPIEGEL.)

Voraussetzung für eine positive Empfehlung der Kommission sei, dass die Zahl der offenen Punkte im einstelligen Bereich liege, heißt es. "Gezählt wird am Mittwoch."

Klar ist, dass man eine Empfehlung jedenfalls nicht an technischen Hindernissen scheitern lassen will, etwa der Tatsache, dass die Türkei derzeit nicht in der Lage ist, biometrische Pässe auszugeben.

Als ein zentrales Hindernis einer positiven Entscheidung der Kommission gelten weiterhin die türkischen Anti-Terror-Gesetze. In der Kommission ist von einem "Blankoscheck für die türkischen Sicherheitsbehörden" die Rede.

Die Frage, ob die Kommission die Abschaffung der Visumspflicht empfiehlt, gilt als Glaubwürdigkeitstest für die Europäer.

Einerseits will Kommissionschef Jean-Claude Juncker alles tun, damit das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei nicht platzt. Die Abschaffung der Visapflicht für Türken bei Reisen in den Schengenraum ist Teil des EU-Türkei-Deals. Junckers Kommission hat in den Deal politisch ähnlich viel Kapital investiert wie die deutsche Kanzlerin.

Auf der anderen Seite darf es nicht so aussehen, als würde die Kommission sich von den Türken auf der Nase herumtanzen lassen. Zuviel Rabatt darf es auch deswegen nicht geben, weil Länder wie die Ukraine und Georgien ebenfalls ihre Bedingungen für den Fall der Visumpflicht zu erfüllen hatten.

Notfallmechanismus gegen Missbrauch

Kritisch sieht die Kommission zum Beispiel das zunehmend autokratische Auftreten des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Erdogan möge doch bitte "verhandeln, nicht drohen", sagte EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn dem SPIEGEL.

Um den Fortschritt der Türkei bis zu einer möglichen Entscheidung am 4. Mai besser beurteilen zu können, gibt es seit einigen Tagen zwischen der EU-Kommission und Experten in der türkischen Regierung eine tägliche Videoschalte. "Eine 100-prozentige Erfüllung der Kriterien durch die Türkei ist nicht möglich, das wissen wir", sagt ein mit den Verhandlungen betrauter deutscher Beamter.

Was zu tun ist, das ist für die Türken kein Geheimnis. Bei seinem Treffen mit dem türkischen Premierminister Ahmet Davutoglu in Straßburg drückte Kommissionschef Juncker dem Türken zwei Papiere in die Hand. Auf einem stand, welche Bedingungen die Türkei noch erfüllen müssen, damit die Kommission den Startschuss für die Visafreigabe gibt. Auf dem anderen hatte Juncker aufgelistet, wie viel Geld von den drei Milliarden Euro, die die Europäer den Türken für die syrischen Flüchtlinge versprochen haben, bereits geflossen ist.

Bevor es zu einer Aufhebung der Visumpflicht kommt, müssen noch der Rat und das Europäische Parlament zustimmen. Auch um die Kritiker des Visa-Deals unter den EU-Mitgliedstaaten umzustimmen, drängen Deutschland und Frankreich in einem gemeinsamen Papier darauf, die Visafreiheit nur im Zusammenhang mit einem Notfallmechanismus zu gewähren.

Die Notbremse könnte beispielsweise dann greifen, wenn eine sehr große Zahl türkischer Staatsbürger nach Europa reist, um hier Asyl zu beantragen oder in die Illegalität abzutauchen.

Unterstützung gibt es im Europäischen Parlament. In einem Brief an Juncker fordert der Fraktionschef der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber (CSU), ein solches Instrument für den Fall, dass die Türken die Visafreiheit missbrauchen. "Wir brauchen einen Mechanismus, der sofort einsetzt, wenn ein Mitgliedsstaat einen plötzlichen Anstieg von Illegalen ausmacht oder von Asylersuchen aus Ländern mit geringer Anerkennungsrate."

So hätte die EU "einen starken Hebel gegen die betroffenen Drittstaaten, auch, wenn es um den Fortschritt in diesen Staaten geht", heißt es in dem Schreiben, das dem SPIEGEL vorliegt.

Verlängerung der Grenzkontrollen

Ebenfalls am Mittwoch will die Kommission ihren Vorschlag für eine Veränderung der Dublin-Regeln präsentieren, also des europäischen Asylrechts. Zudem wird erwartet, dass die Kommission es Ländern wie Deutschland oder Schweden erlaubt, ihre Kontrollen an den Binnengrenzen im Schengenraum um weitere sechs Monate zu verlängern. Ansonsten müssten sie im Falle Deutschlands am 12. Mai enden. Die rechtlichen Voraussetzungen für eine Verlängerung hatte die Kommission schon vor Wochen geschaffen.

Zusammengefasst: Wenn die Türkei in den kommenden Tagen noch möglichst viele der dafür nötigen 72 Bedingungen erfüllt, will die EU-Kommission empfehlen, die Visumspflicht für Türken aufzuheben. Bevor es dazu kommt, müssen noch der Rat und das Europäische Parlament zustimmen. Deutschland und Frankreich drängen darauf, die Visafreiheit nur im Zusammenhang mit einem Notfallmechanismus zu gewähren: Wenn zum Beispiel eine sehr große Zahl türkischer Staatsbürger nach Europa reist, um hier Asyl zu beantragen oder in die Illegalität abzutauchen.

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Unfall am LHC: Wiesel löst Kurzschluss am Teilchenbeschleuniger aus

Teilchenbeschleuniger LHC

Teilchenbeschleuniger LHC

Der weltgrößte Teilchenbeschleuniger am Cern muss vorübergehend abgeschaltet werden: Ein Wiesel hatte einen Trafo außer Gefecht gesetzt. Für das Tier ging der Zwischenfall nicht glimpflich aus.

Ein Wiesel hat einen Kurzschluss am weltgrößten Teilchenbeschleuniger LHC ausgelöst und damit für die Abschaltung der Forschungsanlage an der französisch-schweizerischen Grenze gesorgt.

Es habe am Freitag um 5.30 Uhr eine "schwere Stromstörung" gegeben, erklärte die Europäische Organisation für Kernforschung (Cern), die den Teilchenbeschleuniger betreibt.

Ein Wiesel sei an einen 66-Kilovolt-Transformator geraten und habe dadurch einen Kurzschluss ausgelöst, hieß es zur Ursache. Die Stromverbindungen seien beschädigt worden. Cern-Sprecher Arnaud Marsollier sagte dem Rundfunksender BBC, es werde einige Tage dauern, den Schaden zu reparieren. Das Tier überlebte den Stromschlag den Angaben zufolge nicht.

Im Large Hadron Collider (Großer Hadronen-Speicherring, LHC) lassen Wissenschaftler seit mehreren Jahren in unterschiedlichen Experimenten über hundert Meter unter der Erde Protonen fast mit Lichtgeschwindigkeit aufeinander prallen. Dabei hoffen die Forscher auf Spuren neu entstandener Teilchen.

Auf diese Weise war 2012 am LHC das lange gesuchte Higgs-Boson nachgewiesen worden, das auch "Gottesteilchen" genannt wird und anderen Teilchen ihre Masse verleiht.

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Bundesliga: Darmstadt hebt Innenstadt-Verbot für Eintracht-Fans auf

Zeichen der Entspannung vorm Hessenderby: Darmstadts Bürgermeister hat das Innenstadt-Verbot für die Fans von Eintracht Frankfurt aufgehoben. Grund ist offenbar die Sorge vor Gerichtsverfahren.

Die Stadt Darmstadt hat ihr umstrittenes Innenstadt-Verbot für die Fans von Eintracht Frankfurt rund um das anstehende Hessenderby in der Fußballbundesliga nun doch aufgehoben. Das bestätigte Bürgermeister Rafael Reißer.

Es sei eine riesige Belastung von Gericht und Verwaltung zu befürchten gewesen, nachdem zahlreiche Eintracht-Fans Einsprüche angekündigt hätten. Die Polizei habe versichert, sie sei gut aufgestellt.

Aus Sorge vor Randale hatte die Stadt ihr Zentrum für Eintracht-Anhänger von Freitagabend (19 Uhr) bis Sonntagmorgen (7 Uhr) zur Sperrzone erklärt. Das Spiel wird an diesem Samstag um 15.30 Uhr angepfiffen.

Die Stadt Darmstadt hatte am Freitag zunächst trotz einer gegenteiligen Gerichtsentscheidung an dem Verbot festgehalten. Nur sechs Personen, die erfolgreich beim Verwaltungsgericht Einspruch eingelegt hatten, dürften in die Sperrzone, hatte Reißer erklärt. Das Gericht reagierte mit scharfer Kritik und berichtete am Abend, dass zahlreiche weitere Anträge eingegangen seien.

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Blockaden in Stuttgart: Randale vor AfD-Parteitag

Stacheldraht vor dem AfD-Parteitag

Stacheldraht vor dem AfD-Parteitag

Hunderte Linksautonome versuchen laut Polizei, den Ablauf der AfD-Versammlung in Stuttgart zu blockieren. Mehr als tausend Sicherheitskräfte sind im Einsatz, sie hätten Pfefferspray eingesetzt.

Mit Eisenstangen und Holzlatten ausgerüstet versuchten zunächst etwa 400 Linksautonome, den Parteitag der AfD in Stuttgart zu blockieren, das berichtet die Polizei. Vor dem Bosch-Parkhaus auf dem Messegelände hätten Reifen gebrannt.

Auf Twitter meldet die Polizei sogar bis zu 900 gewaltbereite Störer. Mehrere Hundert würden festgenommen, heißt es dort. Die Einsatzkräfte hätten Pfefferspray eingesetzt.

Zuvor hätten Bengalos und Leuchtraketen gebrannt, sie seien in Richtung der Beamten abgefeuert worden.

Die Alternative für Deutschland versammelt sich an diesem Wochenende in Stuttgart, um über ein Parteiprogramm zu beraten. Für den Bundesparteitag, der um 10 Uhr beginnen soll, haben sich mehr als 2000 AfD-Mitglieder angemeldet.

Um die Veranstaltung zu schützen, stehen mehr als tausend Sicherheitskräfte auf dem Messegelände bereit. Auch Wasserwerfer sind vor Ort. Am Freitag waren AfD-Gegner vor Gericht mit ihrem Protest gegen strenge Sicherheitsauflagen bei dem AfD-Parteitag gescheitert.

Videoanalyse zu AfD-Grundsatzprogramm:

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Syrien: Kriegsparteien schließen Waffenruhe an zwei Frontlinien

Kinder in Aleppo

Kinder in Aleppo

Kurze Pause bei den Kampfhandlungen: Rebellen und Regimetruppen in Syrien haben eine Feuerpause an zwei Frontlinien vereinbart. In Aleppo wird aber weitergekämpft.

In Syrien ist in der Nacht zum Samstag an zwei Frontlinien eine Feuerpause in Kraft getreten. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, legten die Konfliktparteien in der Rebellenhochburg Ost-Ghuta und in der Küstenprovinz Latakia die Waffen nieder. In beiden Regionen sei es "ruhig", erklärte der Chef der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Vorerst werde dort nicht mehr geschossen.

Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle verfügt über ein Netzwerk von Informanten in Syrien, von unabhängiger Seite lassen sich ihre Angaben nur schwer überprüfen.

Der vorübergehende Stopp der Kampfhandlungen an den beiden wesentlichen Kriegsfronten war auf Drängen der USA und Russlands vereinbart worden. Für die Region Ost-Ghuta östlich von Damaskus sollte die Feuerpause nach Angaben der syrischen Armee 24 Stunden gelten, für Latakia 72 Stunden.

Brüchige Waffenruhe

In Syrien gilt seit Ende Februar eine Waffenruhe, die zuletzt jedoch immer brüchiger wurde. Die USA und Russland einigten sich nach Angaben von Diplomaten auf eine neue Feuerpause für große syrische Städte. Das sogenannte Regime der Stille soll ab 1 Uhr Ortszeit greifen.

Die Feuerpause galt nicht in der erbittert umkämpften Stadt Aleppo, wo am Freitag zum zweiten Mal binnen weniger Tage ein Krankenhaus bombardiert worden war. Dabei waren mehrere Menschen verletzt worden.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier bezeichnete Angriffe wie die auf die Klinik in Aleppo als Verstoß gegen "grundlegende Normen des humanitären Völkerrechts". Die politischen Bemühungen um eine Friedenslösung würden dadurch gefährdet.

Wie aus syrischen Sicherheitskreisen verlautete, hatte Washington auch für Aleppo eine Pause der Kampfhandlungen gefordert - Moskau habe das aber abgelehnt. Auch ein US-Vertreter erklärte, für die Metropole sei keine Einigung erzielt worden.

Der einstigen Wirtschaftsmetropole droht eine Großoffensive der Armee, die Aleppo vollständig zurückerobern will. Damit einhergehen könnte eine humanitäre Katastrophe in der Stadt.

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Gruppe Freital: Anwalt eines Terrorverdächtigen zeigt Ermittler an

vendredi 29 avril 2016

Ortsschild von Freital in Sachsen

Ortsschild von Freital in Sachsen

Mehrere mutmaßliche Mitglieder der Gruppe Freital sitzen in Haft, weil sie Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte verübt haben sollen. Nun attackiert ein Verteidiger die Ermittler.

Nach der Verhaftung mutmaßlicher Terroristen im sächsischen Freital hat der Anwalt eines Verdächtigen Strafanzeige gegen die Ermittler gestellt.

In einer Haftbeschwerde beim Bundesgerichtshof moniert der Jurist, die Polizei habe trotz abgehörter Telefonate den Terror nicht rechtzeitig gestoppt. Er verdächtigt die Strafverfolger deshalb einer Beteiligung am versuchten Mord und Unterstützung einer terroristischen Vereinigung. (Diese Meldung stammt aus dem SPIEGEL. Den neuen SPIEGEL finden Sie hier.)

Die Generalbundesanwaltschaft hatte fünf mutmaßliche Anhänger der Gruppe Freital zu Beginn der vorigen Woche festnehmen lassen. Sie sollen für mehrere Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte verantwortlich sein.

Ein anonymer Zeuge

Einem anonymen Zeugen, der die Ermittler Tage vor dem letzten Anschlag detailliert über die Struktur der Gruppe in Kenntnis setzte und Täterwissen offenbarte, wirft der Verteidiger die Beteiligung an einem der drei Anschläge vor. In einer Sondersitzung des Rechtsausschusses im Sächsischen Landtag blieb die Herkunft des geheimen Zeugen unklar.

Laut Vernehmungsprotokoll hatte er sich mit einer Dienstmarke ausgewiesen, die Staatsanwaltschaft hatte ihm Anonymität zugesichert (SPIEGEL 17/2016).

Den Abgeordneten wurde gesagt, es handele sich weder um einen V-Mann noch um einen verdeckten Ermittler der sächsischen Polizei. Ob er für eine andere Behörde arbeite, wisse man nicht. Die Identität des Zeugen sei selbst der ermittelnden Staatsanwaltschaft nicht bekannt.

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AfD: Von Storchs Verein kaufte Goldbarren mit Spendengeldern

AfD-Vize Beatrix von Storch betreibt einen Verein, der sich durch Spenden finanziert. Nach SPIEGEL-Informationen floss das Geld auch in den Kauf von Goldbarren.

Der fragwürdige Umgang mit Spendengeldern ihres Vereins "Zivile Koalition e.V." bringt die Vizechefin der AfD, Beatrix von Storch, erneut in Erklärungsnot.

Nach SPIEGEL-Informationen kaufte ihr Ehemann Sven von Storch, mit dem sie den Verein gemeinsam leitet, aus Spendengeldern der "Zivilen Koalition" Goldbarren im Wert von 83.812 Euro. Laut Satzung dürfen Vereinsmittel aber nur für "die satzungsmäßigen Zwecke" verwendet werden. Diese sind die "Förderung der Wissenschaft" und der "Schutz von Ehe und Familien". (Lesen Sie hier die ganze Geschichte im neuen SPIEGEL.)

Was mit den Goldbarren geschah, wollte Vereinschefin Beatrix von Storch auf Anfrage nicht sagen. Sie betonte aber, das Finanzamt habe "sämtliche Geschäftsvorfälle" geprüft und "für ordnungsgemäß befunden".

Derweil profitieren Beatrix von Storch und ihre Familie auch von Mietzahlungen ihres Vereins. Aus Spendeneinnahmen werden monatlich 1320 Euro überwiesen– für die Nutzung von Räumen, die Beatrix von Storch und drei ihrer Verwandten gehören.

Ebenfalls im Familienbesitz ist eine 65-Quadratmeter-Wohnung, die Storch für ihre Abgeordnetentätigkeit nutzt. Dafür bezahle sie ebenfalls Miete, bestätigte Storch, diese werde aus ihrer Bürokostenpauschale beglichen.

Über die Miethöhe wollte Storch keine Angaben machen. Sie liege "unterhalb der ortsüblichen Vergleichsmiete" wie auch die Miete für die vom Verein genutzten Räume. Anrüchig seien die Zahlungen nicht, sagte Storch.

Ermittlungen gegen Ehemann

Nach SPIEGEL-Informationen ermittelt die Staatsanwaltschaft Berlin gegen Sven von Storch, zweiter Vorsitzender der "Zivilen Koalition", wegen des Verdachts des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt. Hintergrund ist eine Strafanzeige, in der ihm vorgeworfen wird, er habe Sozialversicherungsbeiträge nicht bezahlt und Vereinsmitarbeiter zur "Scheinselbstständigkeit" animiert.

SPIEGEL-Fragen zu diesem Vorwurf ließ Sven von Storch unbeantwortet. Seine Frau verwies dazu auf eine "Betriebsprüfung", die "ohne Beanstandung" verlaufen sei.

Schon einmal war die "Zivile Koalition" wegen dubioser Finanztransaktionen in die Schlagzeilen geraten. Die "Welt am Sonntag" hatte seinerzeit über fragwürdige Barabhebungen von insgesamt 98.000 Euro berichtet. Offenbar handelte es sich dabei um das Geld, mit dem der Verein später die Goldbarren bezahlte.

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Gauck-Nachfolge: Merkel will Steinmeier nicht als Bundespräsidenten

Kanzlerin Merkel, Außenminister Steinmeier

Kanzlerin Merkel, Außenminister Steinmeier

Außenminister Steinmeier kann im Falle einer Präsidentschafts-Kandidatur nicht auf Rückendeckung der Kanzlerin setzen. Nach SPIEGEL-Informationen will Merkel in ihrer Partei nicht für einen SPD-Kandidaten werben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat es abgelehnt, eine mögliche Kandidatur von Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) für die Nachfolge von Bundespräsident Joachim Gauck mitzutragen.

Nach SPIEGEL-Informationen teilte sie SPD-Chef Sigmar Gabriel in einem vertraulichen Gespräch mit, sie könne in ihrer Partei knapp eineinhalb Jahre vor der nächsten Bundestagswahl keinen sozialdemokratischen Kandidaten durchsetzen.

Gaucks Amtszeit endet im März des kommenden Jahres. Er hatte angekündigt, sich im Frühsommer zu seiner politischen Zukunft zu äußern. Viel spricht dafür, dass der 76-Jährige nicht noch einmal antritt.

Steinmeier hatte im vergangenen Jahr in vertraulichen Gesprächen Interesse am Amt des Bundespräsidenten bekundet. In der Bundesversammlung, die sich aus den Mitgliedern des Bundestages sowie Vertretern der Landesparlamente zusammensetzt, verfügt keine Partei über eine absolute Mehrheit. Steinmeier hätte nur Chancen, wenn ihn CDU und CSU unterstützten.

Damit wird es wahrscheinlicher, dass Union und SPD jeweils mit einem eigenen Präsidentschaftskandidaten in die Bundesversammlung gehen. Entscheidend könnte dann der dritte Wahlgang werden, in dem eine einfache Mehrheit für die Wahl ausreicht. Dann hätte wohl die Union mit ihrem Kandidaten die größten Chancen, da sie die größte Gruppe in der Bundesversammlung stellt.

Eine absolute Mehrheit der Stimmen in der Bundesversammlung haben nach aktuellem Stand nur Schwarz-Grün und Schwarz-Rot. Allerdings gilt es als unwahrscheinlich, dass die Kanzlerin vor der Bundestagswahl ein schwarz-grünes Signal senden will.

Die CDU-Vorsitzende hat bereits wegen ihrer Flüchtlingspolitik in der CSU und in Teilen ihrer eigenen Partei an Autorität eingebüßt. Wenn sie ihre Absage an Steinmeier mit dem Argument begründet, dass sie einen Kandidaten der SPD in den eigenen Reihen nicht durchsetzen kann, dann gilt das erst recht für einen schwarz-grünen Kandidaten.

Theoretisch wäre es möglich, dass sich SPD, Grüne und Linkspartei auf einen gemeinsamen Kandidaten verständigen - den könnten sie in einem dritten Wahlgang dann durchsetzen. Auch das gilt jedoch als politisch wenig wahrscheinlich.

Foto: Götz Schleser

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Tarifstreit: Angestellte im öffentlichen Dienst bekommen mehr Lohn

Mitglieder der Flughafenfeuerwehr in Frankfurt

Mitglieder der Flughafenfeuerwehr in Frankfurt

Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen hat es einen Durchbruch gegeben. Die Parteien einigten sich auf ein Lohnplus von fast fünf Prozent.

Die Spitzen von Gewerkschaften und Arbeitgebern haben sich Verhandlungskreisen zufolge für die mehr als zwei Millionen Beschäftigen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen auf ein deutliches Lohnplus verständigt.

Sie sollen in den nächsten zwei Jahren ein Lohnzuwachs von 4,75 Prozent erhalten. In diesem Jahr sollen die Gehälter rückwirkend zum 1. März um 2,4 Prozent und in einem weiteren Schritt zum 1. Februar 2017 nochmal um 2,35 Prozent steigen. Darauf verständigten sich die Spitzen von Gewerkschaften und Arbeitgebern.

Die Einigung kam in der dritten Verhandlungsrunde zustande, die am Donnerstag begonnen hatte. Einem entsprechenden Beschluss der Spitzenrunde stimmte nach den Gremien der kommunalen Arbeitgeber und des Beamtenbundes dbb auch die Bundestarifkommission der Gewerkschaft Verdi zu.

Mit der Zustimmung sind neue Streiks abgewendet. Die geplante Lohnerhöhung liegt deutlich über dem ursprünglichen Angebot der Arbeitgeber von einem Prozent mehr für 2016 und zwei Prozent für 2017. Die Gewerkschaften hatten sechs Prozent für zwölf Monate verlangt. Der Präsident des kommunalen Arbeitgeberverbands, Thomas Böhle, hatte ein Lohnplus von einem Prozent mit Kosten von 900 Millionen Euro beziffert.

Mitte der Woche hatte die Gewerkschaft Ver.di weite Teile des Flugverkehrs in Deutschland lahmgelegt. Bestreikt wurden in den vergangenen zwei Wochen zudem verstärkt Kitas, der Nahverkehr, Rathäuser oder die Müllabfuhr.

Neue Entgeltordnung

Das Paket sieht zudem höhere Beiträge für Arbeitnehmer und Arbeitgeber zur betriebliche Altersvorsorge vor, wenn die jeweilige kommunale Versorgungskasse unter Finanznöten leidet. Verteilt auf drei Jahre sind hier nach Angaben aus Verhandlungskreisen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber Beitragssteigerungen um jeweils 0,4 Prozentpunkte vorgesehen.

Für die kommunalen Beschäftigten soll zudem eine neue Entgeltordnung greifen. In dieser soll geregelt werden, mit welchen Tätigkeiten und Qualifikationen ein Beschäftigter in welche Entgeltgruppe eingeordnet wird. Die neue Eingruppierung soll aber niemanden schlechter stellen. Viele dürften gar unmittelbar von einer höheren Vergütung profitieren. Um die Mehrkosten zu kompensieren, soll es allerdings in den nächsten Jahren Einbußen beim 13. Gehalt, der sogenannten Jahressonderzahlung, geben.

Das Ergebnis der Tarifverhandlungen wird in der Regel auf die etwa 180.000 Beamten sowie die 179.000 Versorgungsempfänger des Bundes übertragen.

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Zweite Liga: Freiburg feiert vorzeitigen Wiederaufstieg

Freiburger Jubel

Freiburger Jubel

Zurück in Liga eins: Freiburg jubelt über einen glücklichen Sieg gegen Paderborn und ist damit aufgestiegen. Im Abstiegskampf haben 1860 und Duisburg gewonnen. Düsseldorf und Frankfurt kassierten bittere Niederlagen.

Der SC Freiburg ist zurück in der Bundesliga. Durch einen 2:1 (0:0)-Sieg gegen den SC Paderborn hat das Team von Trainer Christian Streich den direkten Wiederaufstieg perfekt gemacht. Freiburg hat aktuell zehn Punkte Vorsprung auf den Tabellendritten Nürnberg. Selbst wenn der "Club" sein Spiel am Sonntag (13.30 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE) bei gewinnen sollte, bleibt Freiburg zwei Spieltage vor Schluss uneinholbar.

Gegen Paderborn startete Freiburg allerdings nicht gut. Die erste große Chance hatten die Gastgeber: Moritz Stoppelkamp traf nach Vorarbeit von Süleyman Koç die Latte (19. Minute). Aber unmittelbar nach dem Seitenwechsel schlug Freiburg gleich doppelt zu: Erst sorgte Mike Frantz nach Maximilian Philipps Zuspiel in die Schnittstelle für die Führung, dann war auch der Toptorjäger erfolgreich: Nils Petersen nutzte einen Fehler von Niklas Hoheneder und erzielte mit einem schönen Heber sein 21. Saisontreffer (48.).

Alexander Schwolow machte es kurz darauf wieder spannend: Nach einem Einwurf versprang der Ball, der Freiburger Torwart traf ihn falsch und Stoppelkamp schloss direkt zum Anschlusstreffer ab (57.). Freiburg hatte anschließend viel Glück: Erst traf Torschütze Stoppelkamp mit einem tollen Schuss zum zweiten Mal die Latte (62.). Dann scheiterte auch Hoheneder am Querbalken. Der Verteidiger wurde dabei von Schwolows Faust am Kopf getroffen, das hätte einen Elfmeterpfiff nach sich ziehen können (67.). Pascal Stenzel sah noch Gelb-Rot (86.), auch das half Paderborn aber nicht mehr. Der SCP fällt durch die Niederlage auf den letzten Tabellenplatz zurück.

RB Leipzig - Arminia Bielefeld 1:1 (1:0)

RB Leipzig tat sich im vorletzten Heimspiel der Saison in der Anfangsphase schwer. Nach einem Abwehrfehler von Bielefelds Felix Burmeister ging der Favorit dann aber in Führung. Nutznießer dieser Szene war Marcel Sabitzer, der Arminia-Torhüter Wolfgang Hesl anschließend ohne Mühe überwand (30.). Doch der Tabellenzweite musste in der zweiten Hälfte den Ausgleich hinnehmen. Brian Behrendt traf per Direktabnahme aus 18 Metern sehenswert (60.). Mit einem Sieg könnte der 1. FC Nürnberg morgen bis auf zwei Punkte an RB heranrücken.

FC St. Pauli - 1860 München 0:2 (0:1)

1860 München hat durch Erfolg gegen St. Pauli die Abstiegsränge verlassen. St. Pauli ermöglichte den Gästen einen frühen Führungstreffer: Enis Alushi verlor den Ball leichtfertig im Mittelfeld, Daylon Claasen schloss den Gegenangriff mit einem Schuss von der Strafraumkante in die linke Torecke ab (9.). Der Torschütze hatte in der zweiten Hälfte die Chance zur Vorentscheidung. Gestört von Daniel Buballa verfehlte er wenige Meter vor dem Tor aber den Ball. Ein guter Schlenzer von Levent Aycicek brachte in der Schlussphase dann aber doch noch den zweiten Treffer (88.).

MSV Duisburg - Fortuna Düsseldorf 2:1 (0:0)

Beim Duell zwischen dem Letzten und dem Tabellen-15. geriet die Fortuna nach einem Blitzstart in der zweiten Hälfte in Rückstand. 40 Sekunden dauerte es, bis Kingsley Onuegbu nach einer Hereingabe von rechts den Führungstreffer köpfte. Wenig später erhöhte der Gastgeber auf 2:0. Nach einem Durcheinander im Strafraum der Fortuna schloss Victor Obinna erfolgreich ab (58.). Doch das Team von Trainer-Routinier Friedhelm Funkel gab sich noch nicht geschlagen: Joel Pohjanpalo verwertete eine Flanke des kurz zuvor eingewechselten Charalampos Mavrias (67.). Duisburg rettete das Ergebnis über die Zeit. Nach dem wichtigen Erfolg ist der MSV nun 17. und nur noch einen Punkt von einem Nichtabstiegsplatz entfernt. Den belegt derzeit Düsseldorf.

FSV Frankfurt - 1. FC Kaiserslautern 1:4 (1:1)

Die Partie begann mit einem Traumstart für Frankfurt. Zlatko Dedic köpfte nach einer Flanke von Marc-André Kruska den Führungstreffer durch die Beine von Kaiserslauterns Torwart Marius Müller und sorgte damit für die frühe Führung (6.). Die Gäste glichen noch vor der Pause aus: Alexander Jenssen traf mit einem schönen Linksschuss aus knapp 20 Metern zum 1:1 (24.). Taiwo Awoniyi vergab unmittelbar nach Wiederanpfiff die Chance zur erneuten Führung. Nach dem verunglückten Versuch von Dedic war er zu überrascht und schoss aus kürzester Distanz daneben (46.). In der Schlussphase drehte Kaiserslautern das Spiel: Antonio Colak erzielte nach einem Konter den Führungstreffer (79.) und erhöhte wenig später selbst auf 3:1 (86.). Sascha Mockenhaupt setzte in der Nachspielzeit den Schlusspunkt (90.+3.). Frankfurt steht damit auf dem Relegationsplatz.

Union Berlin - VfL Bochum 1:0 (0:0)

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Martin Winterkorn

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Volkswagen spendiert seinen Vorständen höhere Pensionen als alle anderen Dax-Konzerne. Der Autohersteller hat allein seinem ehemaligen Vorstandschef Martin Winterkorn 28,6 Millionen Euro zugesichert.

Der VW-Konzern garantiert seinen Vorständen so viel Pensionen wie kein anderes der 30 Dax-Unternehmen. Insgesamt beträgt der Barwert der Zusagen nach SPIEGEL-Informationen allein für die sechs Spitzenreiter unter den Wolfsburger Managern 131 Millionen Euro.

Unter den zehn Managern mit den höchsten Pensionszusagen der großen deutschen Aktiengesellschaften sind gleich sechs Vertreter des VW- Konzerns. Der Autohersteller garantiert seinem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn 28,6 Millionen Euro und dessen Nachfolger Matthias Müller 22,6 Millionen. Trotz dieser luxuriösen Absicherung für das Alter sind VW-Vorstände angesichts des Dieselskandals nicht zu einem vollständigen Verzicht auf ihre Boni bereit.

Olaf Lies, der das Land Niedersachsen im VW-Aufsichtsrat vertritt, kritisiert diese Haltung: "Der Vorstand hätte freiwillig ein deutlicheres Signal geben können."

Endlich verständlich

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