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Ausrottung: Es leben nur noch 60 Kalifornische Schweinswale

samedi 14 mai 2016

Kalifornischer Schweinswal
Getty Images

Kalifornischer Schweinswal

Sie verenden im Fischernetzen - trotz längst angekündigter Schutzmaßnahmen: Die kleinste Walart der Welt, der Kalifornische Schweinswal, ist akut vom Aussterben bedroht.

In den vergangenen 20 Jahren ging der Bestand der Kalifornischen Schweinswale um mehr als 90 Prozent zurück - und jährlich werden es weniger: Die kleinste Walart der Welt steht nun offenbar kurz vor dem Aussterben.

Eine Zählung von September bis Dezember vergangenen Jahres habe ergeben, dass es im Golf von Mexiko nur noch rund 60 Exemplare der dort beheimateten Meeressäuger gebe, teilte die mexikanische Regierung mit. Die Umweltschutzorganisation WWF erklärte, seit Januar seien wahrscheinlich noch 20 weitere Kalifornische Schweinswale, auch Vaquitas genannt, in Fischernetzen verendet.

Die Kalifornischen Schweinswale werden nur rund 1,50 Meter lang und wiegen etwa 40 Kilogramm. Sie ernähren sich von kleineren Fischen und Kalmaren. Häufig verfangen sie sich in den vertikalen Treibnetzen der Krabbenfischer und verenden dort.

2012 gab es noch etwa 200 Exemplare von den Walen in dem kleinen Meeresgebiet im Westen Mexikos, 2014 bereits weniger als hundert. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hatte bereits vor einem Jahr gewarnt, dass die Art bis 2018 aussterben könnte, sollten keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Ein Mann hält am Golf von Kalifornien einen seltenen Kalifornischen Schweinswal

Ein Mann hält am Golf von Kalifornien einen seltenen Kalifornischen Schweinswal

Im vergangenen Jahr hatte der mexikanische Staatschef Enrique Peña Nieto schließlich umfassende Maßnahmen angekündigt: Das Schutzgebiet für die Vaquitas wurde erweitert, die Verwendung sogenannter Stellnetze im Lebensraum der Wale für zwei Jahre verboten und den Fischern finanzielle Entschädigung für ihre Verluste gewährt. Der Staatschef kündigte zudem an, ein Patrouilleschiff der Marine, ein Dutzend Schnellboote und zwei Flugzeuge auszusenden, um das Verbot zu überwachen. Umweltschützer nannten die Maßnahmen damals einen "historischen Schritt".

Trotzdem werden nach Angaben von Mitgliedern der Marine weiterhin täglich Stellnetze entdeckt. Bedroht werden die kalifornischen Schweinswale insbesondere durch den Fang einer Fischart namens Totoaba. Dieser Fisch wird illegal wegen seiner Schwimmblase - eines Organs - gefangen, die in getrockneter Form vor allem in China auf dem Schwarzmarkt verkauft wird. Vaquitas landen oft als Beifang in den Netzen der Totoaba-Fischer.

Nach Angaben der US-Behörden erzielt eine Schwimmblase des Totoaba in Mexiko einen Preis zwischen 1500 und 1800 Dollar (etwa 1320 bis 1590 Euro), in den USA sind es demnach 5000 Dollar und in Asien sogar zwischen 10.000 und 20.000 Dollar. Zu einer Suppe verarbeitet soll die Schwimmblase eine Reihe von Leiden kurieren wie etwa Arthritis und Schwangerschaftsbeschwerden. Außerdem soll das Gebräu wegen seines hohen Kollagen-Gehalts die Haut aufpolstern.

Der WWF rief daher außer den Regierungen Mexikos und der USA auch die chinesische Führung auf, den Schmuggel von Totoaba-Schwimmblasen gemeinsam zu stoppen. "Wenn der Vaquita ausgerottet wird, tragen diese drei Länder die Verantwortung dafür", teilte die Umweltgruppe mit. Es sei immer noch möglich, die Walart zu retten, "aber das ist eindeutig die letzte Chance".

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