Das Gelände ist abgesperrt, Hunderte Polizisten sind Medienberichten zufolge im Einsatz: Die Behörden in Griechenland haben angefangen, das Flüchtlingscamp in Idomeni zu evakuieren.
Griechenland lässt das provisorische Flüchtlingscamp in Idomeni an der Grenze zu Mazedonien räumen: Einheiten der Bereitschaftspolizei sperrten am frühen Dienstagmorgen das Gelände weiträumig ab, ein Hubschrauber überflog die Region, wie Augenzeugen berichteten. "Wir dürfen nicht ins Lager. Ich sehe mehrere Busse der Bereitschaftspolizei", sagte ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur.
Auch das staatliche Fernsehen (ERT) bestätigte unter Berufung auf Polizeiquellen den Start der Aktion. Griechischen Medienberichten zufolge sind rund 1400 Polizisten beteiligt.Ziel der Aktion ist es, die rund 9000 Menschen in der Zeltstadt in andere Einrichtungen in der Gegend um Thessaloniki zu bringen. Dort wären sie besser untergebracht und könnten Gesundheits- wie Asyleinrichtungen schneller erreichen.
In den vergangenen Monaten hatte die griechische Regierung es stets abgelehnt, das Camp durch die Polizei räumen zu lassen - aus Sorge, bei gewalttätigen Auseinandersetzungen könnten sowohl Flüchtlinge als auch Beamte verletzt werden."Wir wollen keine Gewalt anwenden", hatte der Sprecher des Stabes für die Flüchtlingskrise, Giorgos Kyritsis, am Montag gesagt. Die Evakuierung werde bis zu zehn Tage lang dauern.
Die Entscheidung für die Räumung durch die Polizei war am späten Sonntagabend gefallen.
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