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Sieber aus Bayern: Wurstfirma befürchtet Insolvenz wegen Listerien-Fund

lundi 6 juin 2016

Firmengelände der Fleischfirma Sieber

Firmengelände der Fleischfirma Sieber

Vor zehn Tagen hatten die Behörden die Produktion der Großmetzgerei Sieber nach dem Fund von Bakterien geschlossen. Nun droht dem Unternehmen die Pleite.

Nach dem Fund von Listerien in der Wurst schließt die Großmetzgerei Sieber eine Insolvenz nicht mehr aus. "Die Lage ist dramatisch", sagte Unternehmenssprecher Erich Jeske im bayerischen Geretsried. "Uns läuft die Zeit davon." Demnächst werde die Entscheidung fallen, ob es eine Zukunft für den Betrieb mit 120 Mitarbeitern gibt "oder das Ende", erläuterte Jeske.

Die Fleischwarenfirma Sieber war Ende Mai gegen das behördlich angeordnete Produktionsverbot vorgegangen und hatte Klage gegen den Freistaat Bayern eingereicht. Der Rückruf sämtlicher Waren und die Werksschließung seien politisch motiviert, hieß es zur Begründung. Das bayerische Verbraucherschutzministerium wies die Vorwürfe zurück.

Flughäfen und Großkantinen sind Kunden

In Proben von Sieber-Wurstwaren waren gesundheitsgefährdende Listerien gefunden worden. Das Landratsamt in Bad Tölz hatte daraufhin angeordnet, dass sämtliche Sieber-Produkte in ganz Deutschland aus den Ladentheken sowie in Flughäfen und Großkantinen zurückgerufen und vernichtet werden müssen. Außerdem verhängte die Behörde ein Betriebs- und Vertriebsverbot.

Der Inhaber der Fleischfirma Sieber, Dietmar Schach

Der Inhaber der Fleischfirma Sieber, Dietmar Schach

Eine Ansteckung mit Listerien kann bei Kleinkindern und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem meist zu starkem Durchfall und Fieber führen. Bei Gesunden verläuft die Listeriose genannte Krankheit oft harmlos.

Sieber-Inhaber Dietmar Schach warf dem Freistaat Bayern vor, dass der Versuch unternommen werde, "dass man an einem Betrieb ein Exempel statuiert, um von behördlichen Versäumnissen abzulenken". Er bezifferte den täglichen Schaden für sein Unternehmen auf 100.000 Euro. Insgesamt mehrere Hundert Tonnen Ware mussten vernichtet werden. Das Unternehmen beliefert seinen Angaben zufolge die Ketten Lidl, Norma, Rewe und Penny, nicht jedoch Aldi.

Vorwurf der politischen Motivation

Schach äußerte den Verdacht, dass sein Unternehmen durch die staatlich angeordneten Sanktionen dafür missbraucht werde, politisch vorzeigbare Erfolge im Kampf gegen Lebensmittelskandale zu erzielen. Er nannte als Beispiel Versäumnisse bei Bayern-Ei. Im Zuge der Salmonellen-Affäre sollen Dutzende Menschen erkrankt und ein Mann gestorben sein.

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