Im Prozess gegen regierungskritische Journalisten in der Türkei ist der Chefredakteur der Zeitung "Cumhuriyet" zu fünf Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt worden.
Im umstrittenen Prozess gegen zwei türkische Journalisten ist ein Urteil gefallen. Der Chefredakteur der Zeitung "Cumhuriyet", Can Dündar, wurde zu fünf Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Das Gericht in Istanbul habe Can Dündar der Veröffentlichung geheimer Dokumente schuldig befunden, berichtete Reporterin der Nachrichtenagentur dpa von der Urteilsverkündung.
Wenige Stunden vor der Urteilsverkündung hatte ein Mann vor dem Gerichtsgebäude auf Dündar geschossen, der Journalist blieb unverletzt.Dündar und sein Kollege, der Hauptstadtkorrespondent Erdem Gül, standenunter anderem wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente, versuchten Umsturzes der Regierung und Unterstützung einer Terrororganisation vor Gericht. Hintergrund der Anklage war ein Bericht der "Cumhuriyet" über angebliche Waffenlieferungen der Türkei an Extremisten in Syrien aus dem vergangenen Jahr. Staatspräsident Recep Tayyip Erdoganhatte Anzeige gegen Dündar und Gül erstattet. Sowohl Erdogan als auch der türkische Geheimdienst MIT wurden im Prozess als Nebenkläger zugelassen.
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