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Nach Listerien-Fund: Wurstfirma Sieber meldet Insolvenz an

mardi 7 juin 2016

Firmengelände der Fleischfirma Sieber

Firmengelände der Fleischfirma Sieber

Die Großmetzgerei Sieber hat Insolvenz angemeldet. Der Fleischfabrikant musste wegen Bakterien alle seine Produkte deutschlandweit zurückrufen. Der Inhaber wirft den Behörden vor, "bewusst platt gemacht" worden zu sein.

Die Großmetzgerei Sieber hat Insolvenz angemeldet. "Ich habe heute Vormittag beim Amtsgericht Bad Tölz-Wolfratshausen einen Insolvenzantrag gestellt", teilte Firmeninhaber Dietmar Schach im bayerischen Geretsried mit.

Das Landratsamt Bad Tölz hatte nach dem Fund von Listerien in Produkten von Sieber Ende Mai den deutschlandweiten Rückruf aller Waren angeordnet und zusätzlich ein Produktionsverbot verhängt. Derzeit ist immer noch unklar, wie die Listerien in die einzige Produktionsstätte gelangt sind.

Gegen das Verbot war Sieber vorgegangen und hatte Klage gegen den Freistaat Bayern eingereicht. Der Rückruf sämtlicher Waren und die Werksschließung seien politisch motiviert, hieß es zur Begründung. Das bayerische Verbraucherschutzministerium hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.

Der Inhaber der Fleischfirma Sieber, Dietmar Schach

Der Inhaber der Fleischfirma Sieber, Dietmar Schach

In der heutigen Mitteilung begründet Sieber-Inhaber Schach die Insolvenz mit einem Einnahmenverlust von täglich rund 100.000 Euro. "Das konnten wir nicht mehr auffangen", so Schach. Die rund 120 Mitarbeiter sind freigestellt, sagte ein Sprecher von Schach. Das Unternehmen hat noch Ware im Wert von 1,6 Millionen Euro im Lager. Im vergangenen Jahr machte das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 25 Millionen Euro.

"Keinerlei Chance gegeben"

Sieber-Inhaber Schach kritisiert in der Mitteilung die Behörden scharf. "Die Entscheidung, alle unsere Produkte zurückzurufen und einen vollständigen Verkaufs- und Vertriebsstopp zu erlassen, beruht auf einer Studie des Robert Koch-Instituts. Ich möchte hier nichts schönreden. Und der Schutz der Verbraucher ist wichtig. Aber dass man einem Unternehmen keinerlei Chance gibt und bewusst platt macht, das ist - auch in Bayern - einmalig."

Auch der "dringende Wunsch" nach einem Runden Tisch mit allen Behörden sei rigoros abgelehnt worden, so Schach. "Ich habe sehr viel Hoffnung auf diese Gesprächsrunde gesetzt, weil ich glaubte, hilfreiche Ratschläge zu erhalten, wie wir das Unternehmen fortführen können. Leider ließ man uns vonseiten der Politik allein."

Eine Ansteckung mit Listerien kann bei Kleinkindern und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem meist zu starkem Durchfall und Fieber führen. Bei Gesunden verläuft die Listeriose genannte Krankheit oft harmlos.

Zu Siebers Kunden gehören unter anderem Flughäfen sowie die Handelsketten Lidl, Norma, Rewe und Penny, nicht jedoch Aldi.

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