Die belgische Justiz erhebt neue Vorwürfe gegen den mutmaßlichen Paris-Attentäter Salah Abdeslam: Er soll auch an einer Schießerei eine Woche vor den Anschlägen in Brüssel beteiligt gewesen sein.
Die juristische Aufarbeitung der Terroranschläge von Brüssel und Paris kommt weiter voran. Die belgische Justiz hat neue Vorwürfe gegen den wegen seiner Beteiligung an den Anschlägen von Paris verhafteten Salah Abdeslam erhoben. Nach jüngsten Ermittlungen war Abdeslam auch an der Schießerei wenige Tage vor den Attentaten in Brüssel beteiligt. Nun werde ihm deswegen zusätzlich Mordversuch an Polizisten vorgeworfen, hieß es.
Das Feuergefecht hatte sich am 15. März in der Brüsseler Gemeinde Forest ereignet. Damals wurde auf Ermittler geschossen, die eine Wohnung durchsuchen wollten. Mehrere Beamte wurden verletzt.Bei dem anschließenden Zugriff töteten Scharfschützen einen Terroristen. Zwei weitere Männer konnten fliehen, einer von ihnen soll Abdeslam gewesen sein. Der Franzose wurde dann am 18. März bei einem Großeinsatz der Polizei in der Brüsseler Gemeinde Molenbeek festgenommen.
Ob Abdeslam auch direkt an der Vorbereitung der Brüsseler Anschläge beteiligt war, ist bislang unklar. Am 22. März hatten drei islamistische Selbstmordattentäter 32 Menschen getötet. Bei der Terrorserie von Paris am 13. November vergangenen Jahres starben 130 Menschen, zudem wurden am Tag der Anschläge und bei einer späteren Polizeiaktion insgesamt neun Attentäter getötet.
