Eine Hälfte lang verteidigte Schalke sehr gut gegen den FC Bayern - und simulierte damit die Spielweise von Champions-League-Gegner Atlético Madrid. Alles Wichtige zum Spiel.
Die Ausgangslage: Die gleiche wie bei so ziemlich jedem Bundesliga-Spiel der Bayern. Die Münchner gingen als klarer Favorit in die Partie und konnten den Abstand auf den BVB vorerst auf zehn Punkte vergrößern. Schalke musste punkten, um den Anschluss an die Champions-League-Plätzen nicht zu verlieren. Das Hinspiel gewann der FCB 3:1, seit zehn Aufeinandertreffen in der Liga haben die Münchner zudem nicht gegen S04 verloren.
Irreführung des Spiels: Wenn ein Trainer seine Mannschaft nach einem wichtigen Champions-League-Spiel auf sechs Positionen umstellt, kann schnell die Idee entstehen, dass eine geschwächte Elf aufläuft. Nicht so bei Bayern: Josep Guardiola rotierte nach dem Remis in Lissabon stark, als B-Elf konnte seine Starformation aber nicht gelten.Ergebnis: 3:0 (0:0). Hier geht's zum Spielbericht.
Aufstellungen:
Bayern: Neuer - Rafinha, Benatia, Alaba, Bernat - Lahm - Coman, Götze, Vidal, Douglas Costa - Lewandowski
Schalke: Fährmann - Riether, Matip, Neustädter - Geis, Højbjerg - Caiçara, Aogo - Sané, Huntelaar, Choupo-Moting
Ablösung des Spiels: Manuel Neuer hat eine große Schalker Vergangenheit. Vor der Partie gegen seinen Ex-Klub hatte der Torwart für Bayern und Schalke jeweils 156 Bundesligaspiele. Ausgerechnet durch die Begegnung mit den Gelsenkirchenern hat er seine meisten Bundesliga-Einsätze in der Liga nun mit den Bayern bestritten.
Die erste Halbzeit: Die ersten 45 Minuten waren schlichtweg langweilig. Bayern spielte dominant und taktisch variabel, blieb aber lange ungefährlich. Bei der ersten gefährlichen Aktion parierte Ralf Fährmann einen Kopfball von Robert Lewandowski stark. Auf der anderen Seite klärte Medhi Benatia im letzten Moment vor Klaas-Jan Huntelaar.
Die zweite Halbzeit: Bayern spielte deutlich besser und effektiver. Abschlüsse von Kingsley Coman, Mario Götze, Philipp Lahm, Arturo Vidal und Douglas Costa waren bereits gefährlich, Robert Lewandowski erzielte die verdiente Führung. Von Schalke kam in der Offensive lange gar nichts. In der 68. Minute sorgte Leroy Sané für den ersten Schalker Torschuss der zweiten Hälfte - nachdem Lewandowski schon per Kopf auf 2:0 erhöht hatte. Vidal legte nach, Younès Belhanda vergab die größte Schalker Gelegenheit.
Torjäger des Spiels I: Robert Lewandowski hat beste Chancen, sich nach 2014 zum zweiten Mal den Titel des Torschützenkönigs in der Bundesliga zu sichern. Mit jetzt 27 Treffen liegt er vier Tore vor Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang.
Torjäger des Spiels II: Arturo Vidal, eigentlich bekannt als beinharter Abräumer, erzielte in den vergangenen vier Pflichtspielen drei Treffer.Abwehrschwäche des Spiels: Gerade beim 0:3 leistete Schalke fast keine Gegenwehr. S04 hat nun eine Tordifferenz von minus zwei und trotzdem noch Chancen, sich für die Champions League zu qualifizieren. Ein Spiegelbild dafür, wie unkonstant die Aspiranten auf die Königsklasse in dieser Saison auftreten.
Trainingseffekt des Spiels: Bayern hatte es wieder mal mit einer sehr tief stehenden Abwehr zu tun. Damit konnten die Münchner schon mal für die Halbfinalspiele gegen die Abwehrexperten von Atlético Madrid trainieren. In den ersten 45 Minuten geschah das nahe an Realbedingungen, denn da verteidigte Schalke gut und effektiv. In der Champions League wird es für den FCB sicherlich über die gesamte Spielzeit mindestens so schwer.