Die Deutsche Bahn könnte schon in wenigen Jahren Züge ohne Lokführer auf die Schienen schicken. Das sagte Bahnchef Grube der "FAZ". Hoffnung machte er den Fans der Nachtzüge.
Züge ohne Lokführer: Was nach einer fernen Zukunftsvision klingt, soll schon in fünf bis sieben Jahren Realität werden - wenn es nach der Deutschen Bahn geht. "Ich rechne damit, dass wir 2021, 2022 oder 2023 so weit sind, dass wir in Teilen unseres Netzes vollautomatisch fahren können", sagte Bahnchef Rüdiger Grube der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
"Das autonome Fahren ist in einem komplexen Schienensystem, in dem schnelle und langsame Personenzüge sowie Güterzüge fahren, schwieriger als bei einer U-Bahn - aber es ist möglich."Grube sagte, die ersten Tests liefen bereits. So sei ein Testfeld bei der Erzgebirgsbahn aufgebaut. Angesichts der Digitalisierung müsse die Bahn wettbewerbsfähig bleiben, sagte der Konzernchef. Zudem wolle das Staatsunternehmen gewonnene Daten besser nutzen. Dazu seien der Aufbau einer eigenen Gesellschaft und eine weitreichende Zusammenarbeit mit Start-ups geplant.
Aus für Nachtzüge wird überprüft
Das geplante Aus bei den Nachtzügen will die Bahn dagegen noch einmal überprüfen. "Unsere Nachtzüge schreiben tiefrote Zahlen. Wir bemühen uns aber, noch in diesem Jahr ein Konzept vorzulegen, mit dem es auch künftig in Deutschland Nachtzugverkehr geben wird", sagte Grube.
So erwägt die Bahn schon länger, das verlustreiche Geschäft an die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) abzugeben. Anhänger der sogenannten City Night Liner hatten mit einer Unterschriftenaktion gegen die Streichungspläne protestiert.
Grube verteidigte auch die Stellenstreichungen im Güterverkehr. Die Bahn müsse "produktiver und flexibler" werden. Bei der Güterbahn DB Cargo droht der Wegfall von 2100 Arbeitsplätzen sowie 215 kleineren der insgesamt 1500 Verladestationen.