Mehrere deutsche Spitzensportler fordern drastische Konsequenzen für Russland bei Olympia. Der Staat soll bei den Spielen in Sotschi Doping organisiert und vertuscht haben.
Mehrere deutsche Spitzensportler haben auf die Enthüllungen über angeblich organisiertes Doping russischer Sportler während der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi reagiert. Sie verlangten den Ausschluss des Landes von den Spielen in Rio.
"Ich wäre dafür, dass keine russischen Sportler zu Olympia in Rio dürfen. Vielleicht muss man mal so drastisch durchgreifen, damit es einen Effekt hat", sagte Skirennfahrer Felix Neureuther der "Bild"-Zeitung.Biathlet Erik Lesser sagte der Zeitung: "Entscheidend wird sein, ob es für diese unglaublichen Anschuldigungen tatsächlich Beweise gibt. Wenn ja, dann muss das normalerweise auch weitreichende Konsequenzen haben." Auch der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, Clemens Prokop, setzt sich für ein hartes Durchgreifen ein. "Wenn in Russland so systematisch gedopt wird, sollte die gesamte russische Mannschaft nicht bei Olympia in Rio starten", sagte er.
In der "New York Times" hatte Grigori Rodschenkow, bis 2015 Chef des russischen Doping-Kontrolllabors, detaillierte Dopingvorwürfe gegen Russland während der Winterspiele 2014 in Sotschi erhoben.
Der Staat soll demnach Doping bewusst vertuscht haben. Laut Rodschenkow gaben Athleten Monate vor den Spielen in Sotschi saubere Urinproben ab und begannen dann zu dopen. Während der Spiele seien dann die Urinproben von Dopingsündern gegen saubere ausgetauscht worden. Die Russen selbst hatten diese Vorwürfe vehement zurückgewiesen.