Eine britische Bande wollte zahlreiche illegale Kriegswaffen auf die Insel schmuggeln. Nun drohen ihnen empfindliche Strafen. Wozu die Sturm- und Maschinengewehre genutzt werden sollten, ist unklar.
Nachdem britische Ermittler im August vorigen Jahres illegale Kriegswaffen sichergestellt haben, könnten die beiden Chefs der Schmugglerbande lebenslang in Haft kommen. Das berichteten mehrere britische Medien, darunter die BBC und der "Guardian". Die beiden Angeklagten seien vor dem zentralen Strafgericht "Old Bailey" in London für schuldig befunden worden.
Die Urteile gegen insgesamt fünf Mitglieder der Bande sollen am 13. Mai fallen. Die mutmaßlichen Kriminellen sollen im vorigen Jahr 22 Sturmgewehre, neun Maschinengewehre, mehr als 1000 Schuss Munition, zwei Schalldämpfer und acht Magazine per Boot aus Frankreich nach Kent geschafft haben. Dann erfolgte der Zugriff.Der Chef der Ermittlergruppe aus der National Crime Agency (NCA) sagte: "Es war die größte Sicherstellung automatischer Waffen durch die NCA und wahrscheinlich die größte auf der britischen Insel." Man könne nicht mit Sicherheit sagen, was die Bande mit den Waffen vorgehabt habe. Im vorigen Jahr hatte ein Ermittler gesagt, er habe keinen Zweifel, dass Kriminelle als Abnehmer bereitgestanden hätten.
Dem "Guardian" zufolge wurden die deaktivierten Waffen in der Slowakei beschafft und irgendwo in Europa wieder funktionstüchtig gemacht. Ein Teil der Waffen soll aus der gleichen Quelle stammen wie die Gewehre, die Islamisten bei den Anschlägen auf die Redaktion der Zeitschrift "Charlie Hebdo" verwendeten. Die Waffen sollen auf dem Schwarzmarkt einen Wert von bis zu 250.000 Pfund haben - das sind etwa 320.000 Euro.