Nach dem Großbrand in einer Düsseldorfer Flüchtlingsunterkunft hatte die Polizei zwei Männer festgenommen. Zeugen erzählen von einem Streit über religiöse Regeln bei der Essensausgabe.
Vor dem Großbrand in einer Düsseldorfer Flüchtlingsunterkunft hat es Zeugen zufolge Streit um die Beachtung des islamischen Fastenmonats Ramadan gegeben. Bei der mittäglichen Essensausgabe sei es zu den Streitigkeiten gekommen, dies hätten die zuständigen Mitarbeiter des Roten Kreuzes berichtet, sagte ein Sprecher der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft. Dabei sei es um die ordnungsgemäße Beachtung des muslimischen Fastenmonats gegangen. Ob ein Zusammenhang zur Brandstiftung bestehe, werde noch geprüft.
Die Polizei hatte nach dem Großbrand in einer Düsseldorfer Flüchtlingsunterkunft zwei Männer festgenommen. Bei ihnen handelt es sich um Bewohner der Einrichtung, in der Christen und Muslime zusammen gelebt hatten. Die beiden Männer waren in Handschellen abgeführt worden.Bei dem Großbrand wurden 28 Flüchtlinge verletzt, sie erlitten Rauchvergiftungen. Auch ein Helfer und ein Feuerwehrmann waren vorsorglich ins Krankenhaus gebracht worden. Alle 130 Männer, die beim Ausbruch des Feuers in der 6000 Quadratmeter großen Halle in der Nähe des Messegeländes waren, seien gerettet worden, teilte die Stadt mit.
Bei dem Großbrand in einer als Flüchtlingsunterkunft genutzten früheren Messehalle in Düsseldorf ist nach Schätzungen der Feuerwehr ein Schaden von rund zehn Millionen Euro entstanden. Die zerstörte Halle wurde am Mittwoch nach mehr als 20-stündigem Feuerwehreinsatz der Kriminalpolizei für deren Ermittlungen übergeben, wie die Feuerwehr mitteilte.
Die Polizei geht im Zusammenhang mit dem am Dienstag ausgebrochenen Feuer dem Verdacht der Brandstiftung nach, möglicherweise durch früher in der Halle lebende Zuwanderer. Bei dem Großbrand im Düsseldorfer Norden waren mehr als 120 Feuerwehrleute und Helfer im Einsatz.