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Buchvorwort: Kohl kritisiert Flüchtlingspolitik

samedi 16 avril 2016

Altkanzler Helmut Kohl (Bild aus dem September 2014)

Altkanzler Helmut Kohl (Bild aus dem September 2014)

In Vorwort zur ungarischen Ausgabe seines jüngsten Buches kritisiert Helmut Kohl die europäische Flüchtlingspolitik. Am Dienstag bekommt der Altkanzler Besuch von Ungarns Ministerpräsident Victor Orbán.

Kurz vor einem geplanten Treffen mit Ungarns Ministerpräsidenten Victor Orbán erscheint ein Text von Altbundeskanzler Helmut Kohl. Ein neuer Text, als Vorwort zu einem 2014 veröffentlichten Buch. Nach den Auszügen, die der "Tagesspiegel am Sonntag" daraus zitiert, enthält dieses neue Vorwort zu Kohls Buch "Aus Sorge um Europa" kaum verhohlene Kritik an der aktuellen Flüchtlingspolitik. Das Vorwort wurde offenbar für die nun erscheinende ungarische Ausgabe verfasst.

"Europa kann nicht zur neuen Heimat für Millionen Menschen weltweit in Not werden", schreibt Kohl darin laut "Tagesspiegel am Sonntag". Die Lösung für das Flüchtlingsproblem liege "in den betroffenen Regionen. Sie liegt nicht in Europa", so der Text weiter. "Europa kann nur Hilfe zur Selbsthilfe leisten."

Kohl plädiert demnach für mehr Gemeinsamkeit in der EU. Die Größe der Aufgabe mache es schwer genug. "Wir sollten weder bei unseren Bürgern noch bei den Flüchtlingen falsche Erwartungen wecken." Es brauche mehr Verlässlichkeit und Vertrauen. "Einsame Entscheidungen, so begründet sie dem Einzelnen erscheinen mögen, und nationale Alleingänge müssen der Vergangenheit angehören."

"Orbán kann von Kohl noch eine Menge lernen"

Kohl trifft am Dienstag mit Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban zusammen, der einer der schärfsten Kritiker von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Flüchtlingskrise ist. Orbán will Kohl in dessen Haus in Oggersheim besuchen.

In der Flüchtlingskrise hatte sich Europa vergangenes Jahr nicht auf ein gemeinsames Vorgehen einigen können. Deutschland öffnete seine Grenze für Hunderttausende Flüchtlinge und setzte sich der Kritik der Partner aus, mit seinen vergleichsweise großzügigen Regelungen weitere Menschen anzulocken. Ungarn schloss daraufhin als erstes EU-Land seine Grenzen für Flüchtlinge, andere Balkanländer und Österreich folgten.

Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" befragte den CDU-Europapolitiker Elmar Brok zu Orbáns Deutschlandbesuch. Brok kennt den heutigen Ministerpräsidenten Ungarns schon seit vielen Jahren. Die Zeitung zitiert den CDU-Politiker mit den Worten: "Orbán kann von Helmut Kohl noch eine Menge lernen. Vor allem, dass Europa nur gedeiht, wenn die Staaten Lasten fair teilen und wenn sie die Gemeinschaftsinstitutionen stärken."

Kohl gilt als gesundheitlich stark angeschlagen. 2015 verbrachte er 24 Wochen in der Heidelberger Universitätsklinik. Seit einem Unfall vor etwa acht Jahren fällt ihm das Sprechen schwer, öffentliche Auftritte gibt seit einiger Zeit nicht mehr.

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