28 Menschen sind bei einem Luftangriff auf ein Flüchtlingslager umgekommen. Das syrische Militär bestreitet nun, auf das Camp gezielt zu haben. Ob es den Angriff flog, lässt es jedoch offen.
Das syrische Militär hat auf Vorwürfe reagiert, es habe ein Flüchtlingslager im Nordwesten des Landes bombardiert. Die Luftwaffe habe nicht auf das Camp in der Region Idlib gezielt, hieß es in einer Mitteilung die in den staatlichen Medien verbreitet wurde. Ob syrische Jets jedoch für die Angriffe verantwortlich sind, blieb offen.
Bei dem Luftangriff waren am Donnerstag nach Angaben der gewöhnlich gut informierten Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mindestens 28 Menschen gestorben, unter ihnen mindestens sieben Kinder. Dutzende Menschen wurden verletzt.Die Vereinten Nationen verurteilten die Attacke scharf. Falls das Camp bewusst als Ziel ausgesucht worden sei, könnte es sich um ein Kriegsverbrechen handeln, hieß es in einer Stellungnahme des Uno-Nothilfekoordinators Stephen O'Brien. Die Nachricht von getöteten Zivilisten entsetzte ihn und mache ihn krank. Er sprach von mindestens 30 Toten und mehr als 80 Verletzten. Er forderte eine unabhängige Untersuchung des Vorfalls.
Bisher ist unklar, wer die Luftangriffe in dem von Rebellen kontrollierten Gebiet nahe der türkischen Grenze geflogen hat. Das Lager liegt den Informationen zufolge bei der Stadt Sarmada in der nordwestsyrischen Provinz Idlib.
Der Bürgerkrieg in Syrien dauert schon mehr als fünf Jahre an. Diese Woche war nach heftigen Kämpfen eine neue Waffenruhe auf die Stadt und gleichnamige Provinz Aleppo ausgeweitet worden. Am Donnerstag hatte der syrische Machthaber Baschar al-Assad angekündigt, trotz der neuen Waffenruhe und Friedensgespräche weiter auf einen "endgültigen Sieg" zu setzen.
