Affichage des articles dont le libellé est Lehren aus US-Vorwahl: Clinton vs. Trump - jetzt geht's erst richtig los. Afficher tous les articles
Affichage des articles dont le libellé est Lehren aus US-Vorwahl: Clinton vs. Trump - jetzt geht's erst richtig los. Afficher tous les articles

Lehren aus US-Vorwahl: Clinton vs. Trump - jetzt geht's erst richtig los

mercredi 4 mai 2016

Donald Trump

Donald Trump

Der US-Wahlkampf zündet die nächste Stufe. Das Duell: Donald Trump gegen Hillary Clinton. Wie werden die Rivalen attackieren? Wie stehen ihre Chancen? Welche Themen werden wichtig? Der Überblick.

Hillary Clinton hat sich bereits voll und ganz auf den neuen Hauptgegner eingestellt. Seit feststeht, dass Donald Trump der nächste Präsidentschaftskandidat der Republikaner wird, ruft Clinton ihre Anhänger zu Geldspenden für ihren Wahlkampf auf - "um einen Präsidenten Trump zu verhindern".

Das Duell der beiden dürfte einer der härtesten und schmutzigsten Wahlkämpfe in der Geschichte des Landes werden. Auf der einen Seite steht mit Donald Trump ein rücksichtsloser Populist, der bereits im republikanischen Vorwahlkampf bewiesen hat, dass ihm fast jedes Mittel Recht ist, um seine Rivalen auszustechen. Auf der anderen Seite kämpft mit Hillary Clinton eine eisenharte Kandidatin, die gemeinsam mit ihrem Mann, Ex-Präsident Bill Clinton, fast alle Tricks und Kniffe des Wahlkampfgeschäfts beherrscht - und die alles daran setzen wird, ihren Traum von der Präsidentschaft endlich zu erfüllen.

Wie wird es im Wahlkampf weitergehen? Welche Lehren lassen sich aus dem bisherigen Verlauf für die kommenden Monate ziehen? Das Wichtigste im Überblick.

1. Donald Trump ist ein gefährlicher Gegner für Hillary Clinton

Trump wurde von vielen Gegnern in der republikanischen Partei lange unterschätzt, diesen Fehler werden Hillary Clinton und ihre Berater nicht begehen. Sie wissen, dass Trumps globalisierungskritische und migrantenfeindliche Botschaften durchaus auch bei der Klientel der Demokraten ankommen könnten. Gerade in den alten, krisengebeutelten Industriestaaten des so genannten "Rust-Belt" wie Pennsylvania, Minnesota oder Ohio könnte er bei der Wahl am 8. November entscheidende Stimmen aus dem demokratischen Lager holen - sie sind Clintons Achillesverse. Ein Sieg dort ist für sie Pflicht. Das bedeutet: Clinton muss auch jene demokratischen Wähler erreichen, die bislang noch ihren Rivalen Bernie Sanders unterstützen.

2. Migration und Freihandel könnten Top-Themen werden

Donald Trump schafft es auf zwei Arten, Wähler zu mobilisieren: Er schürt mit populistischen Parolen Ängste und Ressentiments gegenüber Migranten und anderen Staaten. Zugleich verspricht er den Amerikanern, das Land wieder "großartig" zu machen. Für den Verlust von Jobs in den USA macht er schlecht verhandelte Handelsabkommen mit den lateinamerikanischen Staaten oder mit China verantwortlich. Trump will diese Abkommen neu verhandeln und droht China sogar mit einem Handelskrieg. Dieser simplen Botschaft hat Clinton bislang wenig entgegenzusetzen. Sie ist seit Jahren in der Regierung, ihr Mann Bill und später Barack Obama haben viele Handelsabkommen, gegen die Trump nun Stimmung macht, vorangetrieben. Clinton könnte deshalb versuchen, vor den Gefahren der Trump-Politik zu warnen: Sollten die USA Strafzölle auf ausländische Produkte erheben, könnten sich etliche Waren für normale Amerikaner enorm verteuern.

Im Video: Trump gewinnt, Cruz gibt auf

Video abspielen...

3. "Die Republikaner" gibt es nicht mehr

Nach diesem Vorwahlkampf von "den Republikanern" zu sprechen, verbietet sich eigentlich. Dieses Jahr zeigt die fatale Seite des Primary-Systems: Trump und seine Rivalen haben sich derart feindlich gegenübergestanden, dass ein gemeinsamer Kampf gegen Hillary Clinton kaum möglich scheint. Trumps Problem: Er hat die Atmosphäre bis zuletzt mit teils äußerst persönlichen Angriffen vergiftet. Nun muss er in den wenigen verbliebenen Wochen bis zum Hauptwahlkampf umso härter arbeiten, um sich den Rückhalt der gesamten Partei zu sichern. Eine schwere Aufgabe, aber lösbar. Alle wissen: Ohne Geschlossenheit ist der Kampf schon verloren. Der Milliardär dürfte darauf hoffen, dass sich jene wichtigen Republikaner, die er in den vergangenen Monaten besonders verletzt hat - Jeb Bush und Ted Cruz zum Beispiel - zumindest nicht offen gegen ihn stellen. Andererseits hat der Kampf um die Zukunft der Partei bereits begonnen. Paul Ryan, der Sprecher im Kongress, versucht die Republikaner in einer Art Parallelkampagne wieder stärker in der Mitte zu verankern. Und alle wissen auch: Braucht es nach einer möglichen Trump-Niederlage einen Neuanfang, dürften vor allem die ausfallen, die sich zu sehr mit Trump solidarisiert haben.

4. Clinton wird Trump als Sicherheitsrisiko darstellen

Hillary Clinton durchlebt keine ganze leichte Vorwahlsaison, sie hat deutlich mehr Schwierigkeiten mit Bernie Sanders als gedacht. Die Kandidatur ist ihr nicht mehr zu nehmen, aber die Frage ist, was dann passiert? Viele Beobachter glauben, dass Clintons Kampagne in der Duellsituation mit Trump enormen Zulauf erhalten wird, weil all jene Amerikaner, die den Milliardär als Präsident verhindern wollen, sie als Retterin sehen. Einfach wird es trotzdem nicht. Allein schon, um von ihren Schwächen abzulenken, dürfte sie versuchen, Trump frontal zu attackieren. Mögliche Ansätze: Seine Haltung zu Frauen, seine Abschottungspolitik, seine Unberechenbarkeit. Ganz sicher werden Clintons Leute aber auch in der Business-Vergangenheit des Immobilienmoguls wühlen, um mögliche Angriffspunkte zu finden. Ihr Problem: Trump stellt seine Fans bereits darauf ein, dass er mit Negativattacken überschwemmt werden wird. Wenn alle ohnehin schon erwarten, dass die Angriffe kommen, könnte das deren Effektivität mindern.

5. Der Vizepräsidenten-Kandidat könnte entscheidend sein

Wer welche Chancen hat, hängt natürlich vor allem von den Kandidaten selbst ab. Äußerst wichtig aber könnte in diesem Jahr die Entscheidung werden, wer als Vizepräsident antritt. Und zwar auf beiden Seiten. Trump hat eine offene Flanke: Das konservative Establishment misstraut ihm. Eine Person, die aus ebendiesem Establishment entstammt, könnte eine wichtige Hilfe sein, um den Kandidaten mit der Partei zu versöhnen und Trump mehr Seriosität zu verleihen. Als mögliche Kandidaten gelten Rivale John Kasich oder Chris Christie, der Gouverneur von New Jersey. Auch Hillary Clinton hat ein Problem: Die Jugend und die linke Basis misstraut ihr. Es wäre aus ihrer Sicht also hilfreich, einen Vizepräsidentschaftskandidaten zu finden, der in diesen Kreisen gut verankert ist. Eine Demokratin, die in Frage käme, wäre die linke Senatorin Elizabeth Warren. Ein anderen ist Tim Kaine, Senator aus Virginia.

Ergebnisse der US-Vorwahlen

Let's block ads! (Why?)

Lehren aus US-Vorwahl: Clinton vs. Trump - jetzt geht's erst richtig los