Sie kamen mit Maschinenpistolen und Rammbock: LKA und Staatsanwaltschaft haben die Firmenräume des Dating-App-Anbieters Lovoo in Dresden durchsucht. Es gab offenbar Festnahmen.
Razzia beim Flirt-Portal Lovoo: Nach übereinstimmenden Medienberichten haben Landeskriminalamt und Staatsanwaltschaft am Morgen die Firmenräume in Dresden durchsucht. Laut dem Medienportal "Mopo 24" stürmte ein Großaufgebot von Beamten die Lovoo-Zentrale mit Maschinenpistolen und Rammbock. Laut "Bild" wurden auch die Wohnungen der Geschäftsführer durchsucht. Die Firmengründer seien verhaftet worden.
Nach Medienberichten werfen die Behörden dem Unternehmen vor, mit Fake-Profilen die Kunden der Dating-App betrogen zu haben. Die Fachzeitschrift "c't" schrieb bereits im vergangenen Jahr, dass das Unternehmen möglicherweise in großem Stil gefälschte weibliche Profile eingesetzt habe. Zahlungswillige männliche Kunden seien dadurch beim Versuch, Kontakt aufzunehmen, abgezockt worden. Demnach sei ein Schaden von mehr als einer Million Euro entstanden.Die "c't" hatte ein mehr als 50 Gigabyte großes Datenpaket zugespielt bekommen. Unter den Daten sollten sich zum Beispiel angebliche E-Mails der Lovoo-Führung befinden.
Auf eine Nachfrage von SPIEGEL ONLINE hatte Lovoo damals geantwortet: "Die in der heutigen Ausgabe der 'c't' in einem Artikel aufgestellten Vorwürfe gegen die Kennenlern-App Lovoo beruhen auf zweifelhaften Dokumenten und Daten, die dem Magazin anonym zugespielt worden sind und dessen Authentizität die Autoren in ihrem Beitrag selbst anzweifeln. Die in dem Artikel genannten Vorwürfe weist Lovoo zurück."