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Deutsche Dschihadisten: Sicherheitsbehörden liegen geheime IS-Personalakten vor

vendredi 10 juin 2016

"Morde" als Fähigkeit, eine "geheime Mission" als Ausreisegrund: Hunderte Personalbögen des IS enthalten nach Informationen des SPIEGEL detaillierte Angaben über deutsche Dschihadisten.

IS-Kämpfer (in Rakka in Syrien)

IS-Kämpfer (in Rakka in Syrien)

Deutschen Sicherheitsbehörden liegen Hunderte Personalakten der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) vor. Die Extremisten sollen sie zwischen 2013 und 2015 über Kämpfer angelegt haben, die aus dem Kriegsgebiet ausgereist sind. Darunter befinden sich nach Informationen des SPIEGEL offenbar auch etwa 20 Deutsche, die den IS verlassen haben und zum Teil in ihre Heimat zurückgekehrt sind. (Diese Meldung stammt aus dem SPIEGEL. Den neuen SPIEGEL finden Sie hier.)

Die deutschen Behörden erhielten die Unterlagen aus dem Ausland. Die Inhalte der Personalbögen geben Aufschluss darüber, warum die Dschihadisten das IS-Gebiet verließen. "Er wird nicht wieder aufgenommen, falls er zurückkehrt, weil er Sicherheitsoperationen ohne Wissen des Emirs durchgeführt hat", notierten die IS-Bürokraten zum Beispiel über einen Islamisten aus Süddeutschland in einer der Listen. Bei einem anderen Deutschen hieß es zum Grund seiner Ausreise: "geheime Mission". Als Fähigkeit trugen die IS-Mitglieder "Morde" ein. Es ist unklar, wer sich hinter diesem Eintrag verbirgt.

Die häufigsten Gründe, den IS zu verlassen, waren den Akten zufolge medizinische oder familiäre. Die Behörden überprüfen derzeit die Echtheit der Dokumente; über viele davon verfügen auch der SPIEGEL und SPIEGEL TV.

Die Personalbögen könnten bei Strafverfahren wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung von Bedeutung sein. Allerdings kursieren in Sicherheitskreisen mehrere Versionen der Unterlagen, mit teils widersprüchlichen Angaben. Bislang ist vor allem über die bei der Einreise in das IS-Gebiet angelegten Bögen berichtet worden.

Polizei nahm zufällig mutmaßlichen Terrorhelfer fest

Möglicherweise können die Behörden die Akten für zukünftige Fahndungen nutzen - ein Zugriff der jüngeren Vergangenheit war dagegen nach Informationen des SPIEGEL offenbar ein Zufallstreffer der nordrhein-westfälischen Polizei.

Ende April nahmen Ermittler in Aachen den Algerier Bilal C. wegen Diebstahls und Verstoßes gegen das Aufenthaltsgesetz in U-Haft. Bei der näheren Überprüfung stellten sie fest, dass ihnen womöglich ein IS-Mann ins Netz gegangen ist.

Der 20-Jährige soll mit Drahtziehern der IS-Anschläge von Brüssel und Paris in Kontakt gestanden haben: dem in Frankreich inhaftierten Salah Abdeslam und dem im November bei einer Razzia ums Leben gekommenen Abdelhamid Abaaoud.

Nach Geheimdienstinformationen aus Frankreich soll der Algerier Einreisemöglichkeiten für die Paris-Attentäter über die Flüchtlingsroute erkundet haben. Zudem gebe es eine Verbindung zu Ayoub El K., der im August in einem Thalys-Zug auf Fahrgäste geschossen hatte.

Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen.

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