Die Lage am Samstag: Hillary Clintons Mission

vendredi 17 juin 2016

es sind die Tage vor dem möglichen Austritt Großbritanniens aus der EU, es sind die Monate vor der US-Präsidentschaftswahl. Beide Entscheidungen werden sich auswirken auf die gesamte Welt. Deswegen liegt über dieser Zeit eine ungeheure Anspannung. In beiden Ländern kam es in den vergangenen Tagen zu schrecklichen Morden, in Orlando, in Birstall. Die Motive der Täter sind unklar, klar aber ist, dass die Taten politische Folgen haben. Die Titelgeschichte im neuen SPIEGEL analysiert genau das am Beispiel des Massakers von Orlando. Hillary Clinton und Donald Trump gehen auf ihre jeweils typische Weise mit der Tat um, davon abgesehen gibt es gegen beide Politiker grundsätzliche und auch berechtigte Einwände. Dennoch gilt spätestens seit dieser Woche: "Hillary Clinton muss die Welt vor Donald Trump bewahren." So lautet unsere Zeile auf dem Titelblatt.

Hysterie und Individuum

Orlando, Birstall und der Polizistendoppelmord bei Paris - die Fälle in dieser blutigen Woche waren Einzelfälle. Und ja, ob das wirklich alles politische Taten waren, ist die Frage. Meine Kollegin Beate Lakotta hat einen anderen Fall analysiert, die Tat liegt eine Weile zurück, sie wird vor Gericht verhandelt. Und hier ist bereits deutlich zu erkennen, wie sich eine allgemeine Hysterie auf ein Individuum auswirken kann. Im Oktober vergangenen Jahres stieß ein arbeitsloser Handwerker Henriette Reker ein Jagdmesser in den Hals. Sie kandidierte als Oberbürgermeisterin von Köln. Zu den Polizisten sagte der Attentäter Frank S. (Foto) später, er habe das für Deutschland und auch für sie, die Polizisten, getan. Denn die müssten "ja die ganze Scheiße ausbaden, die die Politiker mit den Flüchtlingen machen".

Viele Gründe, eine Quelle

Journalisten suchen nach Gründen für das Verhalten Einzelner, das kann kompliziert sein, und da ist es erfreulich, von einem Wissenschaftler zu lesen, der behauptet, dass alles menschliche Handeln sich tatsächlich aus einer einzigen Quelle speise. Der amerikanische Sozialpsychologe Sheldon Solomon sagt: "Das Bewusstsein unserer Sterblichkeit ist der Dreh- und Angelpunkt unseres ganzes Verhaltens." Warum das so ist, das hat er in Dutzenden Experimenten herausgefunden und er erzählt es uns im SPIEGEL-Gespräch im neuen Heft.

Gewinner des Tages...

Getty Images

sollte der junge Fußballspieler Julian Draxler sein, denn er ist ganz prinzipiell und planmäßig zum Gewinner ausgebildet worden, von seinen Eltern, auf der Fußballschule, von seinen Physiotherapeuten, Trainern, Köchen. Alle meinten es gut mit ihm. Ihm wurde gesagt, er solle möglichst nie Unmut erregen. Julian Draxler ist typisch für die neue Fußballergeneration, die jetzt die Nationalelf bestimmt. Ob man mit Überfürsorge und Drill aber wirklich zum Gewinner werden kann, das erzählen meine Kollegen Rafael Buschmann und Marc Hujer in einem spannenden Porträt im neuen SPIEGEL.

Die jüngsten Meldungen aus der Nacht

Ihnen eine anregende Lektüre und ein schönes Wochenende,

Ihre

Susanne Beyer

Let's block ads! (Why?)

Die Lage am Samstag: Hillary Clintons Mission

0 commentaires:

Enregistrer un commentaire