Doping: Russland ermittelt gegen Whistleblower Rodtschenkow

samedi 18 juin 2016

Die russischen Leichtathleten sind für die Olympischen Spiele in Rio gesperrt. Nun leitet Russland ein Verfahren gegen den Insider ein, der Dopingfälle öffentlich machte: Er habe der Nation "großen Schaden zugefügt".

Doping-Labor in Moskau

Doping-Labor in Moskau

Einen Tag nach der Olympia-Sperre für Russlands Leichtathleten hat die russische Justiz Ermittlungen gegen Whistleblower Grigorij Rodtschenkow eingeleitet. Ihm wird Machtmissbrauch vorgeworfen. Das staatliche Untersuchungskomitee bestätigte die Eröffnung eines Verfahrens gegen den in die USA geflüchteten Ex-Leiter des Moskauer Anti-Doping-Labors.

Rodtschenkow hatte im Mai schwere Vorwürfe gegen die verantwortlichen Stellen seines Heimatlandes wegen der Manipulation von Dopingkontrollen bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi erhoben. Demnach sollen die Gastgeber die Dopingkontrollen mehrerer Dutzend russischer Athleten, darunter 15 Medaillengewinner, gegen garantiert negative Urinproben vertauscht haben.

Die Ermittlungsbehörden sehen jedoch ein Fehlverhalten bei dem Whistleblower: "Rodtschenkow versucht, durch seine Behauptungen eigene Versäumnisse und persönliches Fehlverhalten zu vertuschen. Sein Verhalten hat den gesetzlich geschützten Interessen des russischen Staates großen Schaden zugefügt und die russische Anti-Doping-Politik diskreditiert", heißt es in einer offiziellen Mitteilung.

Der russische Leichtathletik-Verband Rusaf bleibt auf unbestimmte Zeit gesperrt. Zur Begründung für die Maßnahme führt die IAAF systematisches Doping in Russland an.

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