In Köln sollen russische Hooligans drei Spanier geschlagen und getreten haben - sechs Verdächtige wurden festgenommen. Die Männer hatten alte EM-Tickets, Mundschutz und Vermummung dabei.
Die Hooligans kamen offenbar mit dem Zug aus Brüssel nach Köln: Nach einer Gewaltattacke russischer Fußballanhänger auf spanische Touristen hat die Polizei der Domstadt sechs mutmaßliche Täter festgenommen.
Laut Polizei schlugen und traten die Männer zwei Spanier und deren Begleiterin, die Aufkleber einer linksgerichteten Bewegung auf der Kölner Domplatte verteilten. Einer der angegriffenen Spanier erlitt einen Nasenbeinbruch, der andere wurde leicht verletzt.
Fünf Tatverdächtige im Alter zwischen 26 und 30 Jahren wurden bereits kurz nach dem Angriff festgenommen. Laut Polizei waren die Männer alkoholisiert. Ein Verdächtiger konnte flüchten, wurde aber in der Nacht zum Freitag am Flughafen Köln/Bonn geschnappt. Der 30-Jährige saß nach Angaben der Polizei bereits am Gate für die Weiterreise. "Damit haben wir sie alle", sagte ein Sprecher der Polizei zur Fahndung nach den Verdächtigen.
Die Staatsanwaltschaft Köln prüft derzeit, ob sie Haftbefehle beantragt. Zudem soll untersucht werden, ob die Männer auch an den Ausschreitungen russischer Hooligans in Marseille beteiligt waren: Nach ersten Erkenntnissen der Polizei waren die festgenommenen Männer am 10. Juni von Moskau nach Marseille geflogen, sie sollen einer extremen russischen Gruppe angehören. Bei den Festgenommenen wurden Karten für die EM-Spiele England-Russland und Russland-Slowakei gefunden. Sie hatten laut Polizei Mundschutz und Vermummung dabei.
Bei Zusammenstößen in der EM-Stadt Marseille waren am Samstag 35 Menschen verletzt worden. Nach Darstellung der französischen Staatsanwaltschaft waren 150 gut organisierte russische Hooligans für viele der Auseinandersetzungen verantwortlich. Aber auch britische und französische Schläger waren in Frankreich festgenommen worden.
Gewalt von Zuschauern beim Spiel England-Russland in Marseille
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