Mutmaßlicher Mörder von Jo Cox: "Mein Name ist: Tod den Verrätern"

samedi 18 juin 2016

Trauerbekundung für Jo Cox
Getty Images

Trauerbekundung für Jo Cox

Die erste Anhörung des mutmaßlichen Mörders der Labour-Abgeordneten Jo Cox erhärtet den Verdacht auf eine politisch motivierte Tat. Auf die Frage nach seinem Namen gab der 52-Jährige eine vielsagende Antwort.

Der Tatverdächtige im Mordfall Jo Cox hat offenbar aus politischen Motiven gehandelt. Während des Angriffs auf die Labour-Abgeordnete habe er "Britain first, keep Britain independent, Britain always comes first, this is for Britain" gesagt. Das geht aus der Anklageschrift hervor, die die Staatsanwaltschaft am Samstag dem Westminster Magistrates' Court in London vorlegte.

Der 52-jährige Verdächtige selbst erhärtete diesen Verdacht bei seinem ersten Auftritt vor dem Gericht. Auf die Frage nach seinem Namen antwortete er: "Mein Name ist 'Tod den Verrätern, Freiheit für Großbritannien'".

Der Mann hatte am Donnerstag die Brexit-Gegnerin und Labour-Abgeordnete Jo Cox in ihrem nordenglischen Heimatort Birstall auf offener Straße getötet. Der Angreifer feuerte mehrere Male auf die 41-jährige Politikerin und stach mit einem Messer auf die am Boden liegende Frau ein. Kurz danach erlag die Frau ihren Verletzungen. Einem weiteren, 77-jährigen Mann stach der Angreifer ein Messer in den Bauch, als dieser versuchte, zu Hilfe zu eilen.

Am Samstagmorgen gab die Polizei bekannt, den Mann wegen Mordes, schwerer Körperverletzung, des Besitzes einer Feuerwaffe mit Tötungsabsicht und des Besitzes einer Angriffswaffe anzuklagen.

Bereits kurz nach der Tat waren Hinweise auf eine rechtsextreme Einstellung der Verdächtigen bekannt geworden. Unter anderem legte die US-amerikanische Anti-Rassismus-Organisation Southern Poverty Law Center (SPLC) Quittungen vor. Diese belegen, dass der Tatverdächtige von 1999 bis 2003 mehr als 620 Dollar an die inzwischen zersplitterte Neonazi-Organisation National Alliance (NA) überwiesen hat, meist für Publikationen aus deren Buchverlag National Vanguard.

Der Mann habe Neonazi-Magazine abonniert sowie Gebrauchsanleitungen für den Eigenbau von Schusswaffen und Sprengsätzen gekauft, etwa ein Buch mit einer Anleitung zur Konstruktion einer .38-Kaliber-Pistole aus haushaltsüblichen Materialien.

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