Berüchtigter Schleuser: Geheimdienste schnappen den "General"

mercredi 8 juin 2016

Mered Yehdego Medhane
Polizia di Stato

Mered Yehdego Medhane

Er soll Tausende Flüchtlinge nach Europa geschmuggelt haben. Jetzt ist Medhani Yehdego Mered, genannt "der General", im Sudan gefasst worden. Italien macht ihm den Prozess.

Ermittler sprechen von einem wichtigen Wendepunkt im Kampf gegen Menschenschmuggel: Einer der meistgesuchten Schleuser auf der Route zwischen Afrika und Europa muss sich in Italien vor Gericht verantworten. Der 35-jährige Medhani Yehdego Mered, genannt "Der General", wird verdächtigt, für bis zu 8000 Menschen pro Jahr die Fahrt in Booten über das Mittelmeer organisiert zu haben.

Der Eritreer stand auf der Liste der gefährlichsten weltweit gesuchten Kriminellen, nach ihm war seit etwa einem Jahr mit internationalem Haftbefehl gefahndet worden. Bereits am Montag wurde er festgenommen und kurz darauf aus dem Sudan nach Italien ausgeflogen.

Mered soll seit 2012 vor allem den Menschenschmuggel zwischen zentralafrikanischen Ländern und Libyen, aber auch die gefährlichen Fahrten zwischen Nordafrika und Sizilien organisiert haben. Allein zwischen Juni und August 2014 hat Mered nach Polizeiangaben mehr als 10.000 Flüchtlinge nach Italien verschifft.

Mit den Millionensummen, die er damit verdient und teilweise in Dubai angelegt habe, wollte er sich später in Schweden zur Ruhe zu setzen. Offenbar hatte er sich bereits darüber informiert, wie er die nötigen Genehmigungen für einen Wohnsitz erhalten könnte.

Angehörige um Lösegeld erpresst

Im Zuge der Ermittlungen waren nach Angaben der Polizei bereits zahlreiche Komplizen Mereds festgenommen worden, er selbst blieb jedoch lange Zeit flüchtig.

Schließlich wurde er vom sudanesischen Geheimdienst mit Hilfe der italienischen und der britischen Polizei ausfindig gemacht. Laut der italienischen Polizei zeigten abgehörte Telefongespräche, dass er mit Schmugglern in Italien, den Niederlanden und Skandinavien in Kontakt stand.

Die Polizei wirft Mered auch vor, die Wächter libyscher Gefängnisse bestochen zu haben. Er habe so inhaftierte Flüchtlinge freibekommen, um sie anschließend selbst festhalten zu können und von Angehörigen in der Heimat Lösegeld zu erpressen. Auf Anfragen von Angehörigen, die ihn auf der Suche nach vermissten Familienmitgliedern kontaktiert hätten, habe er "zynisch und skrupellos" reagiert, hieß es.

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