Die Truppen des syrischen Diktators Assad haben eine Offensive auf die Hochburg der Terrormiliz "Islamischer Staat" gestartet. Laut Aktivisten drangen sie in die Region Rakka ein.
Die syrische Armee ist begleitet von massiven Luftangriffen auf Rakka, die Hochburg der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) in Syrien, vorgerückt. Die Truppen drangen nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in die Provinz Rakka rund 80 Kilometer südwestlich der Stadt ein. Ziel der Truppen sei demnach die Eroberung der Verbindungsstraße zwischen Rakka und Aleppo südlich des Assad-Stausees.
Mit der Eroberung der Straße gelänge dem Regime von Präsident Baschar al-Assad ein wichtiger Schlag gegen die IS-Terroristen. Bislang können sich die Dschihadisten weitgehend ungestört zwischen ihrer Hochburg Rakka, dem ebenfalls eroberten Manbidsch in Nordsyrien und dem umkämpften Aleppo im Westen bewegen. Diese Route wäre dann gekappt. Vor allem über Manisch hat der IS eine Verbindung an die südtürkische Grenze. Experten nehmen an, dass die Terroristen Waffen über die Grenze schmuggeln.Die Dschihadisten des IS kontrollieren Teile Syriens und des Nordirak. Im syrischen Bürgerkrieg kämpfen sowohl rivalisierende Rebellengruppen als auch die Regierung in Damaskus gegen die Islamistenmiliz.
Aktivisten berichten auf Twitter, dass sich syrische Truppen und IS-Kämpfer am Samstag auch bei Manbidsch harte Gefechte lieferten. Nach Angaben der Beobachtungsstelle seien in den vergangenen Tagen 29 Dörfer im Umland vom IS zurückerobert worden, vor allem im Süden und Osten der Stadt.
Die Angaben der in London ansässige Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte lassen sich kaum unabhängig überprüfen. In der Vergangenheit hatten sie sich jedoch meist bestätigt. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana hat die Truppenbewegungen zunächst nicht bestätigt.
Bereits Ende Mai hatte ein von kurdischen Truppen angeführtes Bündnis mit Unterstützung der US-geführten Militärkoalition eine Offensive vom Norden her auf Rakka begonnen.
Bei dem Vormarsch der Regierungstruppen sollen am Samstag mindestens 26 Dschihadisten und neun Assad-treue Kämpfer getötet worden sein. Das Regime hatte die Kontrolle über die Region 2014 verloren.In vielen nicht erreichbaren Regionen Syriens werden Lebensmittel knapp. Die Vereinten Nationen setzen daher auf eine Luftbrücke. Die Uno werde die syrische Regierung am Sonntag um eine Genehmigung bitten, Hilfsgüter über belagerten Gebieten abzuwerfen, sagten Diplomaten.
Zwar gewährte das Regime in Damaskus den Helfern Zugang zu zwölf belagerten Städten sowie eingeschränkten Zugang zu drei weiteren belagerten Gegenden. Fünf der insgesamt 34 Anfragen lehnte die syrische Regierung der Uno-Nothilfeorganisation OCHA zufolge aber ab. In sechs Fällen genehmigte das Regime nur eingeschränkten Zugang für Hilfslieferungen.
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