Der Verkauf des kriselnden Hunsrück-Flughafens Hahn an einen chinesischen Bieter ist einem Bericht zufolge perfekt. Demnach ist der Kaufvertrag notariell besiegelt.
Jahrelang haben die Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz versucht, den finanziell angeschlagenen Flughafen Hahn zu verkaufen - zuletzt waren noch drei Bieter aus China im Rennen. Jetzt ist der Verkauf offenbar unter Dach und Fach. Der Nachrichtenagentur dpa zufolge ist der Kaufvertrag notariell besiegelt, wer den Zuschlag bekommen hat, ist aber noch unklar.
Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) hat für Montagvormittag zu einer Pressekonferenz an dem Airport eingeladen. Der frühere US-Fliegerhorst gehörte bislang zu 82,5 Prozent dem Bundesland Rheinland-Pfalz und zu 17,5 Prozent Hessen.Einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" ("FAZ") zufolge waren nach einem mehrwöchigen Auswahlprozess drei chinesische Investorengruppen übrig geblieben:
- Die Shanghai Yiqian Trading Company, die in China als Zwischenhändler für die Bauindustrie und den Einzelhandel tätig ist und mit Luftfahrt nichts zu tun hat.
- Zweitens der chinesische Mischkonzern HNA, der mit dem Investorenkonsortium ADC für den Flughafen geboten hatte; allerdings war das Konsortium der "FAZ" zufolge nur bereit, einen symbolischen Kaufpreis von 1 Euro zu bieten und stattdessen 50 Millionen Euro in die Infrastruktur zu investieren.
- Größere Chancen wurden dem Zeitungsbericht zufolge Chinas staatlichem Wirtschaftsförderer Henan Civil Aviation Development (HNCA) eingeräumt. Das Staatsunternehmen hatte bereits 2013 die Frachtfluggesellschaft Cargolux erworben und will den Regionalflughafen offenbar zu einem weiteren Fracht-Drehkreuz umbauen.
Endgültig gesichert ist der Verkauf allerdings erst, wenn auch der rheinland-pfälzische Landtag zustimmt. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hatte kürzlich "aus Gründen maximaler Transparenz" angekündigt, dem Parlament in Mainz ein Hahn-Veräußerungsgesetz vorzulegen. Dabei wird der privatisierte Flughafen auch nach dem Verkauf noch bis 2024 insgesamt mehr als 50 Millionen Euro Betriebs- und Investitionsbeihilfen bekommen können.
0 commentaires:
Enregistrer un commentaire