Armenien-Resolution: Türkei ruft Botschafter aus Berlin zurück

jeudi 2 juin 2016

Aus Protest gegen die Armenien-Resolution des Bundestages ruft die Türkei laut Medienberichten ihren Botschafter aus Berlin zurück.

Botschafter Hüsein Avni Karslioglu werde noch am Donnerstagnachmittag ins Flugzeug nach Ankara besteigen, meldete die regierungsnahe Zeitung "Yeni Safak" auf ihrer Internetseite. Auch die Online-Ausgabe der Zeitung "Sabah" sowie die Nachrichtenagenturen afp und Reuters berichteten, die Türkei rufe ihren Botschafter zurück.

Die türkische Regierung hat die Armenier-Resolution des Bundestags als "null und nichtig" bezeichnet. Das deutsche Parlament habe die Massaker an den Armeniern im Ersten Weltkrieg auf der Grundlage "verzerrter und gegenstandsloser Unterstellungen" als Völkermord eingestuft und damit einen "historischen Fehler" gemacht, erklärte Regierungssprecher Numan Kurtulmus am Donnerstag bei Twitter. Für die türkische Regierung sei die Entscheidung daher gegenstandslos.

Von der Bundesregierung war der Abzug des Botschafters aus Berlin erwartet worden. Das Vorgehen ist aus ihrer Sicht auch hinnehmbar. Ankara hätte demnach auch erst mal den deutschen Botschafter in Ankara einberufen können, aber offenbar war das der türkischen Regierung als Signal zu wenig. Bereits in der Vergangenheit hat die Türkei häufiger kurzfristig Botschafter aus jenen Ländern abgezogen, die das Massaker in Armenien offiziell als Völkermord bezeichnet haben.

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