Länderspiel gegen die Slowakei: Darüber wird zu Regen sein

dimanche 29 mai 2016

Ausrutscher oder mehr? Das DFB-Team ist im EM-Test gegen die Slowakei untergegangen. Starker Regen sorgte für viel Slapstick und wenig Erkenntnisse. Alles Wichtige zum Spiel.

Länderspiel gegen Slowakei: Drei Regentore zu viel

Ausgangslage: Bald ist EM, viele junge Fußballer wollen sich für den DFB-Kader empfehlen, also gibt es traditionell Testspiele, in denen viele junge Fußballer (Weigl, Kimmich, Sané, Brandt) zum Einsatz kommen. Und die deshalb - jedenfalls im Fall der deutschen Mannschaft - traditionell ganz oft in die Hose gehen. Und heute?

Die Aufstellungen

Deutschland: Leno - Rüdiger, Boateng, Kimmich - Hector, Rudy, Götze, Sané, Khedira, Draxler - Gomez

Slowakei: Kozacik - Pekarik, Durica, Skrtel, Svento - Hrosowski, Hamsik, Kucka, Weiss - Duris, Duda

Ergebnis: 1:3 (1:2) - hier geht es zum Spielbericht.

Die erste Halbzeit: Begann leicht und locker aus DFB-Perspektive, mit Übersteigern, schnellem Direktspiel und vielen Chancen. Leider wurde nur eine verwandelt. Mario Gomez, gerade Meister und Torschützenkönig in der Türkei geworden, traf per Strafstoß, den Mario Götze herausgeholt hatte. Der Rest war schön anzusehen, etwa der Konter über Gomez und Leroy Sané (Linksschuss gehalten) oder der herrliche Chipball von Sami Khedira auf Julian Draxler, der in den Strafraum gestartet war und den Ball dann aus der Drehung wunderbar direkt nahm. Ging aber drüber.

Steffen Simon des Spiels: "In den ersten Minuten verhalten sich die Tschechen gar nicht so, wie die Scouts es erwartet hatten." Da hatte sich der ARD-Kommentator natürlich vertan. Oder die Scouts.

Vertauschte Rollen: Leichtigkeit, Aggressivität, Direktspiel trafen in den ersten dreißig Minuten auf Verwirrung und offensive Planlosigkeit, was verwunderte, wo doch die Slowaken in Augsburg mit ihrer Topelf antraten und auf ein DFB-Team trafen, das zusammengewürfelt schien. Der vermeintliche Gegensatz sollte sich noch mit einem lauten Knall auflösen.

Paradoxon des Spiels: An die letzten Minuten der ersten Halbzeit konnte Joachim Löw dank der Wetterkapriolen (gleich mehr) noch länger denken. Denn aus der 1:0-Führung wurde (aus nicht mehr so heiterem Himmel, gleich mehr) ein 1:2. Marek Hamsik machte in der 41. Minute zwei Schritte und schoss dann aus 25 Metern aufs Tor; der Ball landete zum Ausgleich im Winkel. In der 44. Minute gab es einen Eckball für die Slowaken, den Michal Duris zur slowakischen Führung einköpfte. Irre.

Und jetzt endlich zum Wetter: Dass es in der Pause Pfiffe von den Rängen hagelte, war symbolisch angesichts dessen, was folgte. Vom Himmel hagelte es dann auch, es schüttete, goss, und es sah lange so aus, als könne dieses Länderspiel nicht mehr angepfiffen werden. Wurde es dann aber doch. Da passte es, dass auf Twitter ganz schnell der Hashtag #Unwetterfussballer trendete.

Die zweite Halbzeit: Das, was dann passierte, lässt sich nur mit viel Mühe als Fußballspiel bezeichnen. Da, wo der Ball rollen sollte, stoppte er, jede Aktion wirkte irgendwie tollpatschig, vor allem die in der 52. Minute. Da rutschte dem eingewechselten Marc-André ter Stegen ein Schuss von Juraj Kucka durch die Finger und dann so unglücklich durch die Beine, dass man fast Mitleid haben musste. Nur grätschen machte einigen Spielern sichtbar mehr Spaß.

Erkenntnisse des Spiels: Nur die erste Halbzeit ließ reguläre Schlüsse zu, einer der wichtigen: Es ist noch sehr leicht, gegen diese deutsche Mannschaft Tore zu erzielen. Aber wo sollen auch die so wichtigen Automatismen schon sein? Wenn jemand einen bleibenden Eindruck hinterließ, dann war das Sané. Beteiligt an vielen gefährlichen Szenen, ballsicher, schnell, immer anspielbar - der Schalker könnte gute Chancen haben, mit zur EM zu fahren. Ansonsten bleibt es bei einer traditionellen Erkenntnis: Testspiele sind nichts für DFB-Teams. Turniere meistens schon.

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