Uno-Warnung zu Falludscha: IS setzt offenbar Hunderte Familien als menschliche Schutzschilde ein

mardi 31 mai 2016

Irakische Soldaten bei Falludscha

Irakische Soldaten bei Falludscha

Der IS bringt Zivilisten laut Uno ins Zentrum der umkämpften Stadt Falludscha - und erlaubt ihnen nicht, "die Sammelplätze zu verlassen". Die Familien sind offenbar in großer Gefahr.

Noch immer sind Zehntausende Menschen in der umkämpften irakischen Stadt Falludscha eingeschlossen, für sie spitzt sich die Lage zu: Die Vereinten Nationen befürchten eigenen Angaben zufolge, dass die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) rund 300 bis 400 Familien als menschliche Schutzschilde missbrauche. Es gebe "glaubwürdige Informationen", wonach der IS Familien verstärkt ins Zentrum von Falludscha bringe und ihnen nicht erlaube, "diese Sammelplätze zu verlassen". Das sagte die stellvertretende Uno-Gesandte für den Irak, Lise Grande.

Dies lege nahe, dass der IS "sie als menschliche Schutzschilde benutzt oder die Absicht hat, sie als solche zu verwenden". Die betroffenen Familien seien "in großer Gefahr, wenn es eine militärische Auseinandersetzung gibt", sagte Grande.
Die irakische Armee hatte am Montag begonnen, aus drei Richtungen in die vom IS kontrollierte Stadt einzudringen. Am Dienstagmorgen starteten die Dschihadisten allerdings einen heftigen Gegenangriff. Sie hatten Falludscha Anfang 2014 erobert. Die Stadt liegt etwa 50 Kilometer westlich von Bagdad und gilt als eine der wichtigsten Bastionen des IS im Irak.
SPIEGEL ONLINE

Es fehlt an Essen, Medizin, Trinkwasser und Strom

Der Norwegische Flüchtlingsrat (NRC), der nahe Falludscha mehrere Flüchtlingscamps betreibt, warnte vor einer "humanitären Katastrophe" in der Stadt. "Ein Mangel an Essen, Medizin, sicherem Trinkwasser und Strom drängt Familien an den Rand der Verzweiflung", sagte der NRC-Leiter im Irak, Nasr Muflahi. Nur 554 Familien aus der Umgebung der Stadt hätten seit Beginn der Militäroffensive Falludscha verlassen können.

Die Zivilisten stünden im Kreuzfeuer der Konfliktparteien und es gebe für sie keine sicheren Fluchtrouten aus der Stadt heraus, sagte NRC-Generalsekretär Jan Egeland.

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