Bundespräsident Gauck steht offenbar nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung. Sollte er tatsächlich seinen Verzicht verkünden, erwägt die CDU nach SPIEGEL-Informationen eine Kandidatur von Bundestagspräsident Lammert.
Die Union will bei der Wahl zum nächsten Bundespräsidenten mit einem eigenen Kandidaten antreten, wenn Joachim Gauck tatsächlich keine zweite Amtszeit anstrebt. Am Freitagabend berichtete die "Bild" von entsprechenden Plänen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel wisse, dass die Partei das von ihr erwarte, erfuhr der SPIEGEL aus ihrem Umfeld. Kurz vor der Bundestagswahl im Herbst 2017 könne die Union aus taktischen Gründen weder einen gemeinsamen Kandidaten mit der SPD noch mit den Grünen präsentieren.Als aussichtsreicher Bewerber aus Unionsreihen gilt nach SPIEGEL-Informationen Bundestagspräsident Norbert Lammert. Der CDU-Politiker aus Nordrhein-Westfalen würde von der Fraktionsspitze mitgetragen und könnte auch mit der Unterstützung der CSU-Führung rechnen, heißt es.
Gaucks Amtszeit endet im kommenden Jahr. Der Bundespräsident hatte angekündigt, sich spätestens bis zum Frühsommer entschieden zu haben, ob er noch einmal kandidiert. In der Union rechnet man damit, dass das bisherige Staatsoberhaupt aus Altersgründen - Gauck ist 76 Jahre alt - nicht weitere fünf Jahre im Amt bleiben will.
Die Union hätte in der Bundesversammlung, die den Präsidenten wählt, keine absolute Mehrheit. Sie müsste darauf hoffen, ihren Kandidaten im dritten Wahlgang durchzusetzen, in dem die relative Mehrheit reicht.
0 commentaires:
Enregistrer un commentaire