Haben Facebook-Mitarbeiter konservative Themen aus der Nachrichtenauswahl getilgt? Der Konzern findet in einer internen Untersuchung keine Belege für systematische Manipulation - verändert aber seine Abläufe.
Facebook hat nach eigenen Angaben keine Belege für politisch motivierte Manipulation in der Auswahl seiner sogenannten Trending Topics entdeckt. Nach schweren Vorwürfen ehemaliger Mitarbeiter und heftiger Kritik von Medien und Politik hatte das Netzwerk eine interne Untersuchung eingeleitet.
Man habe keine Beweise für "systematische" politische Beeinflussung gefunden. Facebook konnte in dem Bericht allerdings nicht ausschließen, dass Eingriff Einzelner gegeben habe oder dass die eigenen Regeln unabsichtlich bestimmte Nachrichten verschwinden lassen. Man wolle die internen Abläufe jetzt verändern.Die fraglichen "Trending Topics" bilden Nachrichten-Trends ab, sollen aktuelle Themen sichtbarer machen. Für amerikanische Nutzer wird dieses Feature auf der Startseite neben dem Newsfeed angezeigt, und es gibt eine Nachrichten-Suche. Für deutsche Nutzer gibt es dieses Feature nicht.
Ehemalige Mitarbeiter hatten gegenüber dem Tech-Blog "Gizmodo" behauptet, Kollegen hätten händisch Themen und Berichte konservativer Medien aus den Nachrichtentrends entfernt. Nach den Berichten hatten republikanische Senatoren und konservative Medien Facebook Parteinahme vorgeworfen.Die Neuerung hat nun Facebooks Chefjurist Colin Stretch angekündigt, in einem Blogpost und in einem Brief an den republikanischen Senator John Thune, dem Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses der Kammer. Dazu gehört:
- Die Richtlinien darüber, was in den Trending Topics auftaucht, sollen klarer gemacht werden.
- Die betreffenden Redakteure - laut den Berichten handelt es sich um schlecht bezahlte Uni-Abgänger- sollen besser ausgebildet werden und klarere Anweisungen erhalten, um ideologische und politische Beeinflussung zu vermeiden.
- Ihre Arbeit soll gründlicher kontrolliert werden.
- Eine Liste besonders wichtiger Nachrichtenseiten wird gestrichen. Dazu gehörten Medien wie Fox News, "BuzzFeed" und die "New York Times", die bislang Themen nach oben hieven können.
Die Mitteilung von Stretch greift viele Kritikpunkte konservativer Politiker und Medien auf. Zuvor hatte sich Facebook-Chef Mark Zuckerberg bereits mit konservativen Medienmachern und Politikern getroffen.
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