Nach NSA-Affäre: Unternehmensberater durchleuchten BND

jeudi 12 mai 2016

Eingang zur BND-Zentrale

Eingang zur BND-Zentrale

Der Bundesnachrichtendienst bekommt Besuch von externen Beratern. Das Unternehmen Roland Berger soll das unkontrollierte Eigenleben beim Geheimdienst ausmerzen, das die NSA-Affäre erst möglich machte.

Nach der Affäre um die ausufernde Kooperation mit dem US-Geheimdienst NSA soll nach Informationen von SPIEGEL ONLINE die Unternehmensberatung Roland Berger Missstände beim Bundesnachrichtendienst (BND) aufdecken. Derzeit untersucht eine Gruppe von Beratern die internen Strukturen des BND. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet ebenfalls über die Pläne.

Im Fokus stehen dabei die Zusammenarbeit der verschiedenen Abteilungen und die Informationswege zur Geheimdienstspitze. Die Mitarbeiter von Roland Berger, einem der großen Player unter den Beratern, wurden vorher sicherheitsüberprüft.

Durch die Untersuchung, die noch der kürzlich geschasste Präsident Gerhard Schindler angestoßen hatte, soll vor allem das Eigenleben der Abteilung Technische Aufklärung (TA) beendet und die Kontrolle über Außenstellen des BND verbessert werden. Im bayerischen Horchposten Bad Aibling hatten BND-Mitarbeiter der Abteilung TA über Jahre Spionageziele der Amerikaner ins BND-Überwachungssystem eingespeist, darunter zahlreiche, die gegen deutsche und europäische Interessen und das Auftragsprofil des BND verstießen.

Die Führung des BND war über die fragwürdige Kooperation mit den Amerikanern angeblich jahrelang nicht informiert worden. Das Kanzleramt erhofft sich von den Experten noch vor der Sommerpause Empfehlungen für eine Neuorganisation des BND.

Die Linie aus der Machtzentrale von Angela Merkel ist klar: Eigenmächtige Aktionen, gerade im sensiblen Bereich der technischen Ausklärung, soll es in Zukunft nicht mehr geben.

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