Präsidentenwahl in Österreich: TV-Duell endet im Desaster

dimanche 15 mai 2016

Keine Themenvorgabe und kein Moderator: Das waren die Regeln beim TV-Duell zur österreichischen Präsidentenwahl. Man kann sich denken, wie die 45-minütige Diskussion ablief.

Alexander Van der Bellen (links), Norbert Hofer (rechts)

Alexander Van der Bellen (links), Norbert Hofer (rechts)

Eine Woche vor der entscheidenden Stichwahl am 22. Mai haben sich die beiden Präsidentschaftskandidaten in Österreich in einem TV-Duell einen unerwartet aggressiven Schlagabtausch geliefert. Der von den Grünen unterstützte Wirtschaftsprofessor Alexander Van der Bellen, 72, und der Rechtspopulist Norbert Hofer, 45, von der FPÖ traten in einer 45-minütigen Sendung gegeneinander an.

Das Besondere daran: Es gab keinen Moderator und keine Themenvorgabe.

Beobachter, die den Auftritt der beiden Kandidaten im österreichischen Privatsender ATV unmittelbar danach analysierten, sprachen von einem "Schlamm-Catchen". Politikberater Thomas Hofer sagte: "Beide blamiert, Amt beschädigt."

Einen wesentlichen Teil der Sendung nahmen Vorwürfe ein, was jeweilige Unterstützer des anderen in sozialen Netzwerken an Beleidigungen gepostet hätten. Themen wie das Verhältnis zur EU und die Bekämpfung der Rekordarbeitslosigkeit spielten eine weniger prominente Rolle.

Das Fazit der Sendung fällt entsprechend aus: "Unmoderierte Politikerdiskussionen funktionieren nicht", schrieb der Wiener Politikwissenschaftler Hubert Sickinger auf Twitter. Andere schrieben: "Die beiden senken gerade die Wahlbeteiligung auf 20 Prozent."

Let's block ads! (Why?)

Präsidentenwahl in Österreich: TV-Duell endet im Desaster

0 commentaires:

Enregistrer un commentaire