Syrien: Russland will gemeinsam mit US-Koalition Luftangriffe fliegen

vendredi 20 mai 2016

Russische Soldaten in Palmyra

Russische Soldaten in Palmyra

26.000 IS-Kämpfer sollen durch US-Luftangriffe in Syrien schon getötet worden sein. Nun schlägt Russland gemeinsame Schläge vor - die USA reagierten überrascht.

Die USA fliegen seit Herbst 2014 an der Spitze einer internationalen Koalition Luftangriffe gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) in Syrien. Nun will sich auch Russland an den Manövern beteiligen: Ab dem 25. Mai sollten die russische Luftwaffe und die Kampfflugzeuge der US-Koalition gemeinsame Einsätze planen und ausführen, schlug Verteidigungsminister Sergej Schoigu im russischen Fernsehen vor.

Ziel der Angriffe sollten auch die Nusra-Front sein und andere radikale Milizen, die sich nicht an der im Februar vereinbarten brüchigen Waffenruhe beteiligen, sagte Schoigu am Freitag weiter. Der Verteidigungsminister forderte zudem, dass die Streitkräfte auch die "Konvois mit Waffen und Munition" sowie die "bewaffneten Einheiten, die illegal die syrisch-türkische Grenze überqueren", ins Visier nehmen.

Die USA allerdings reagierten überrascht: Dort sei nach den Worten eines Pentagon-Sprechers bisher kein Vorschlag aus Russland eingegangen, gemeinsam Luftangriffe in Syrien zu fliegen. Entsprechende Hinweise habe man bisher lediglich den Medien entnommen. Es gelte nach wie vor: "Wir koordinieren uns nicht mit Russland oder arbeiten mit ihnen bei Operationen in Syrien zusammen", sagte der Sprecher. Ausgenommen davon sei eine Vereinbarung, Flüge von Kampfflugzeugen so zu koordinieren, dass es nicht zu Unfällen kommt.

Russland unterstütze das Assad-Regime, während sich die Operationen der US-geführten Koalition auf den Kampf gegen den IS konzentriere.

Russland hatte im Herbst 2015 an der Seite der syrischen Regierungstruppen in den Konflikt eingegriffen, wobei es neben den Dschihadisten auch moderate Rebellengruppen bombardierte. Im März reduzierte der Kreml die Angriffe und zog einen Großteil seiner Truppen aus Syrien ab. Moskau unterstützt Machthaber Baschar al-Assad aber weiter mit Luftangriffen im Kampf gegen die Dschihadisten.

Die USA und Russland bemühen sich derzeit verstärkt um eine politische Lösung des jahrelangen blutigen Konflikts, doch gibt es bei den Verhandlungen zwischen dem Regime und der Opposition weiter kaum Fortschritte.

Das US-Verteidigungsministerium geht davon aus, dass durch die Luftangriffe in Syrien bis zu 26.000 IS-Kämpfer getötet wurden, darunter mehrere ranghohe Kader. Die Initiative "Airwars", hinter der ein Team von Journalisten steht, geht davon aus, dass dabei auch mindestens 1200 Zivilisten getötet wurden.

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