Vor Parteitag: Gysi nennt Linkspartei "saft- und kraftlos"

mercredi 25 mai 2016

Gregor Gysi

Gregor Gysi

Im Osten hat die AfD die Linke schon eingeholt. Gregor Gysi ist wütend über die Lethargie seiner Partei - und findet deutliche Worte.

Am Wochenende lädt die Linke ihre Delegierten zum Parteitag nach Magdeburg. Zwei Tage zuvor muss die Parteispitze mächtig Kritik vom ehemaligen Fraktionschef einstecken.

Gregor Gysi sagte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland, seiner Partei drohe zunehmend auch in Ostdeutschland Konkurrenz durch die AfD. "Es schockiert mich, dass auch Arme, Abgehängte und Arbeitnehmer die AfD wählen", sagte Gysi.

In Umfragen für die kommenden Landtagswahlen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern liegen AfD und Linke nahezu gleichauf zwischen 15D und 19 Prozent. In beiden Ländern wird im September ein neuer Landtag gewählt.

Den aktuellen Zustand seiner Partei bezeichnete Gysi als "saft- und kraftlos". "Wir sind im Osten nicht mehr die Protestpartei, eher im Westen", sagte der 68-Jährige. Das wäre eigentlich nicht schlimm, so der Linken-Abgeordnete: "Aber man spricht uns auch die Gestaltungskraft ab, weil wir auf Bundesebene den Eindruck vermitteln, nicht in die Regierung zu wollen."

Er kritisierte auch den Umgang seiner Partei mit der Flüchtlingskrise. "Die Willkommenskultur war richtig." Aber parallel hätte die Partei darum kämpfen müssen, dass den unteren Bevölkerungsgruppen Jobs angeboten werden. "Und wir hätten kluge Vorschläge für die Integration machen müssen", sagte er.

Gysi war lange Zeit die prägende Figur der Linken, von 2005 bis 2015 führte er die Bundestagsfraktion. Zuletzt sprach sich der 68-Jährige für einen gemeinsamen Kanzlerkandidaten von SPD, Grünen und Linken aus.

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