Körperverletzung im Amt: Thüringer Schulleiter kommt mit Geldbuße davon

lundi 2 mai 2016

Handgreiflichkeiten an Worbiser Gymnasium (Archiv)
Fabian Klaus

Handgreiflichkeiten an Worbiser Gymnasium (Archiv)

Ein Thüringer Schulleiter muss für eine Handgreiflichkeit gegen eine Schülerin 7500 Euro Strafe zahlen. Der Mann hatte die 16-Jährige bei einer Demo an seinem Gymnasium zu Boden gezerrt.

Die Gymnasiasten des Thüringer Marie-Curie-Gymnasiums in Worbis wollten lediglich ein Konzert des neuseeländischen Sängers Graham Candy hören. Sie hatten den Auftritt bei einem Radiosender gewonnen. Doch das Landratsamt und das Nordthüringer Schulamt verboten das Event.

Als die Schüler gegen dieses Verbot protestierten, kam es zu Handgreiflichkeiten. Der Leiter der Schule packte eine 16-Jährige, die sich weigerte, ihm in sein Dienstzimmer zu folgen, rabiat an den Schultern. Wegen dieses Übergriffs muss der 52-Jährige nun eine Geldbuße zahlen: 7500 Euro.

Das Verfahren gegen den Schulleiter wegen Körperverletzung im Amt wird im Gegenzug eingestellt, wie das Amtsgericht Heiligenstadt am Montag entschied. Zuvor hatte sich der Mann bei der Schülerin im Gerichtssaal entschuldigt.

Bei dem Vorfall, der sich bereits vor einem Jahr ereignet hat, soll der Schulleiter die Gymnasiastin mehrere Meter über den Schulhof gezogen haben, bis sie an einer Treppe strauchelte. Dabei verletzte sie sich an der linken Hand, wie die Schülerin angab. Ihre Mutter, die selbst Lehrerin an dem Gymnasium ist, fuhr die Schülerin zur Polizeiinspektion und erstatte Anzeige wegen Körperverletzung, wie die "Thüringer Allgemeine" damals berichtete.

Der Schulleiter hatte den Übergriff bereits zu Prozessbeginn eingeräumt. Strafrichter Gerrit Sprenger sprach von einem Augenblicksversagen. So etwas dürfe nicht vorkommen, der Übergriff sei aber nicht gravierend.

Let's block ads! (Why?)

Körperverletzung im Amt: Thüringer Schulleiter kommt mit Geldbuße davon

0 commentaires:

Enregistrer un commentaire