Zum ersten Mal hat ein Papst den renommierten Aachener Karlspreis erhalten: Franziskus sei in der Krise für Europa ein großes Glück.
Für seine Verdienste um Europa hat Papst Franziskus den Aachener Karlspreis erhalten. "Papst Franziskus ist für diesen schwierigen Weg Europas ein großes Glück", sagte der Aachener Oberbürgermeister Marcel Philipp bei der feierlichen Zeremonie. Die Verleihung fand - anders als üblich - nicht in Aachen, sondern in der in der prächtigen Sala Regia des Apostolischen Palastes in Rom statt.
Franziskus, geboren im argentinischen Buenos Aires, hatte unter anderem im November 2014 eine eindringliche Rede vor dem Europaparlament gehalten. Darin plädierte er für ein gemeinsames Europa, das sich nicht um die Wirtschaft drehe, und für Solidarität mit Armen und Alten. Der Papst habe kritisch konstatiert, dass es nicht nur die Debatte um die Flüchtlinge sei, die Europa "einen Eindruck der Müdigkeit, der Alterung und der mangelnden Fruchtbarkeit vermitteln" ließen, erklärte das Karlspreisdirektorium. Auf die daraus resultierenden Fragen gebe Franziskus selbst Antworten.2015 hatte EU-Parlamentspräsident Martin Schulz die Medaille erhalten. In den vergangenen Jahren wurden zum Beispiel Wolfgang Schäuble, Angela Merkel und Jean-Claude Juncker mit der Auszeichnung geehrt - und auch ein anderer Papst: Johannes Paul II. erhielt 2004 in Rom allerdings einen außerordentlichen Karlspreis. Bei Franziskus handelt es sich hingegen um die traditionelle Auszeichnung. An dem Festakt nahmen neben Merkel, Juncker und Schulz auch der spanische König Felipe VI. und EU-Ratspräsident Donald Tuskteil.
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