Ausstiegskosten: Atomkonzerne können sich für 23 Milliarden Euro freikaufen

mercredi 27 avril 2016

AKW Philippsburg (Wärmebildaufnahme)

AKW Philippsburg (Wärmebildaufnahme)

Im Poker um die Finanzierung der Atommüll-Entsorgung gibt es eine Entscheidung: Die Energiekonzerne können nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen für 23,3 Milliarden Euro alle Risiken auf den Staat abwälzen.

Mehr als ein halbes Jahr wurde gefeilscht und gepokert, jetzt gibt es eine Entscheidung in der Frage, wer die Kosten des deutschen Atomausstiegs trägt: Die vier Energiekonzerne sollen 23,342 Milliarden Euro in einen Fonds einzahlen. Darauf habe sich die sogenannte Atomkommission einstimmig verständigt, sagten zwei Insider SPIEGEL ONLINE. Der Fonds soll dann die vollen Kosten für die Zwischen- und Endlagerung von Atommüll übernehmen.

Die vier Energiekonzerne E.on, RWE, EnBW und Vattenfall haben für Zwischen- und Endlagerung Rückstellungen in Höhe von 17,2 Milliarden Euro gebildet. Um sich von allen Risiken der Atommüll-Entsorgung zu befreien, sollen sie nach Willen der Kommission einen Aufschlag in Höhe von 6,142 Milliarden Euro zahlen. Das entspricht einem Risikoaufschlag von 35 Prozent. Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE müssen die Konzerne den Aufschlag bis zum Jahr 2022 in den Fonds einzahlen.

Die Regierung hatte die Atomkommission vergangenen Herbst einberufen, um einen Plan für die Finanzierung des milliardenteuren Atomausstiegs auszuhandeln. In dem 19-köpfigen Gremium saßen Vertreter der Regierung, der wichtigsten Parteien sowie der Umwelt- und Industrieverbände. Ihr Ziel: einen Konsens finden, der von möglichst vielen Gesellschaftsschichten als tragfähig angesehen wird.

Die Atomkommission will ihre Empfehlung jetzt der Bundesregierung übermitteln. Es gilt als so gut wie sicher, dass sie dem Votum folgen wird und das Konzept in Gesetzesform gießt.

In Kürze mehr auf SPIEGEL ONLINE.

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