Gescheiterte Tarifverhandlungen: Metall- und Elektroindustrie steht vor massiven Warnstreiks

jeudi 28 avril 2016

Keine Einigung in der dritten Verhandlungsrunde: Die IG Metall hat ein Angebot der Arbeitgeber abgelehnt. Diese bieten 2,1 Prozent mehr Lohn - deutlich weniger, als die Gewerkschaft fordert.

Arbeiter mit IG-Metall-Fahne

Arbeiter mit IG-Metall-Fahne

Um Mitternacht endet die Friedenspflicht zwischen der IG Metall und den Arbeitgebern aus der Metall- und Elektroindustrie. Und geht es nach der Gewerkschaft, beginnen kurz danach die ersten Warnstreiks. Damit reagiert die Arbeitnehmervertretung auf die jüngste Verhandlungsrunde, die am Morgen ohne Ergebnis zu Ende gegangen war.

Die Arbeitgeber hatten zwar ein "alternatives Angebot" vorgelegt, um Bewegung in die Gespräche zu bringen. Es beinhaltet Einkommensverbesserungen in zwei Stufen ab April, die sich bei einer Laufzeit von 24 Monaten auf insgesamt 2,1 Prozent summieren. Zudem boten die Arbeitgeber eine Einmalzahlung in Höhe von 0,3 Prozent an - berechnet auf zwölf Monate.

Doch diese Offerte lehnte die IG Metall ab. Es sei "eindeutig zu gering, um zu einer Lösung zu kommen", sagte der NRW-Bezirkschef der IG Metall, Knut Giesler. Die Gewerkschaft fordert für die bundesweit 3,8 Millionen Beschäftigten der Elektro- und Metallindustrie fünf Prozent mehr Geld.

Die Arbeitsniederlegungen dürften die Metall- und Elektroindustrie schwer treffen. In Nordrhein-Westfalen soll ab Mitternacht in 60 Betrieben die Arbeit vorübergehend ruhen. Auch in Bayern hat die IG Metall zu massiven Warnstreiks aufgerufen. Im dritten großen Tarifbezirk, in Baden-Württemberg, treten die Tarifparteien erst am Nachmittag zu Verhandlungen zusammen. Gebe es bis Pfingsten keine Lösung, werde die Gewerkschaft mit 24-stündigen Streiks antworten, sagte Giesler.

Der Arbeitgeber-Verhandlungsleiter Arndt Kirchhoff rief die Gewerkschaft erneut auf, zu einer "realitätsnahen Tarifpolitik" zurückzukehren. Die Tarifpartner trügen eine große Verantwortung für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und die Arbeitsplätze der Mitarbeiter. In der dritten Runde habe es immerhin atmosphärische Verbesserungen gegeben: "Dieses Mal sind wir nicht kopfschüttelnd auseinander gegangen." Einen Termin für weitere Verhandlungen gibt es nach Angaben der Gewerkschaft noch nicht.

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