Tarifstreit: Angestellte im öffentlichen Dienst bekommen mehr Lohn

vendredi 29 avril 2016

Mitglieder der Flughafenfeuerwehr in Frankfurt

Mitglieder der Flughafenfeuerwehr in Frankfurt

Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen hat es einen Durchbruch gegeben. Die Parteien einigten sich auf ein Lohnplus von fast fünf Prozent.

Die Spitzen von Gewerkschaften und Arbeitgebern haben sich Verhandlungskreisen zufolge für die mehr als zwei Millionen Beschäftigen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen auf ein deutliches Lohnplus verständigt.

Sie sollen in den nächsten zwei Jahren ein Lohnzuwachs von 4,75 Prozent erhalten. In diesem Jahr sollen die Gehälter rückwirkend zum 1. März um 2,4 Prozent und in einem weiteren Schritt zum 1. Februar 2017 nochmal um 2,35 Prozent steigen. Darauf verständigten sich die Spitzen von Gewerkschaften und Arbeitgebern.

Die Einigung kam in der dritten Verhandlungsrunde zustande, die am Donnerstag begonnen hatte. Einem entsprechenden Beschluss der Spitzenrunde stimmte nach den Gremien der kommunalen Arbeitgeber und des Beamtenbundes dbb auch die Bundestarifkommission der Gewerkschaft Verdi zu.

Mit der Zustimmung sind neue Streiks abgewendet. Die geplante Lohnerhöhung liegt deutlich über dem ursprünglichen Angebot der Arbeitgeber von einem Prozent mehr für 2016 und zwei Prozent für 2017. Die Gewerkschaften hatten sechs Prozent für zwölf Monate verlangt. Der Präsident des kommunalen Arbeitgeberverbands, Thomas Böhle, hatte ein Lohnplus von einem Prozent mit Kosten von 900 Millionen Euro beziffert.

Mitte der Woche hatte die Gewerkschaft Ver.di weite Teile des Flugverkehrs in Deutschland lahmgelegt. Bestreikt wurden in den vergangenen zwei Wochen zudem verstärkt Kitas, der Nahverkehr, Rathäuser oder die Müllabfuhr.

Neue Entgeltordnung

Das Paket sieht zudem höhere Beiträge für Arbeitnehmer und Arbeitgeber zur betriebliche Altersvorsorge vor, wenn die jeweilige kommunale Versorgungskasse unter Finanznöten leidet. Verteilt auf drei Jahre sind hier nach Angaben aus Verhandlungskreisen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber Beitragssteigerungen um jeweils 0,4 Prozentpunkte vorgesehen.

Für die kommunalen Beschäftigten soll zudem eine neue Entgeltordnung greifen. In dieser soll geregelt werden, mit welchen Tätigkeiten und Qualifikationen ein Beschäftigter in welche Entgeltgruppe eingeordnet wird. Die neue Eingruppierung soll aber niemanden schlechter stellen. Viele dürften gar unmittelbar von einer höheren Vergütung profitieren. Um die Mehrkosten zu kompensieren, soll es allerdings in den nächsten Jahren Einbußen beim 13. Gehalt, der sogenannten Jahressonderzahlung, geben.

Das Ergebnis der Tarifverhandlungen wird in der Regel auf die etwa 180.000 Beamten sowie die 179.000 Versorgungsempfänger des Bundes übertragen.

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