Trotz Abgasaffäre: Ex-VW-Chef Winterkorn erhält Millionengehalt

jeudi 28 avril 2016

Wegen des Abgasskandals trat Winterkorn als Chef bei Volkswagen zurück. Dennoch streicht der Ex-Chef noch ein Millionengehalt ein. Aufsichtsratschef Pötsch will auf einen Teil seines Bonus verzichten.

Ex-VW-Chef Winterkorn
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Ex-VW-Chef Winterkorn

Der ehemalige Volkswagen-Chef Martin Winterkorn hat für das Geschäftsjahr, in dem der Abgasskandal ausbrach, 7,3 Millionen Euro Gehalt eingestrichen. Das geht aus dem VW-Geschäftsbericht hervor. Winterkorn war im September nach Bekanntwerden der Abgas-Manipulationen zurückgetreten.

VW hatte unterm Strich im vergangenen Jahr einen Rekordverlust in Höhe von 1,6 Milliarden Euro gemacht - Winterkorn erhält dennoch sogenannte erfolgsabhängige variable Gehaltsbestandteile in Höhe von fast 5,9 Millionen Euro. Nachfolger Matthias Müller bekam rund 3,9 Millionen Euro. Müller saß als Chef der VW-Tochter Porsche bereits das gesamte Jahr 2015 über im Vorstand des Wolfsburger Konzerns - das Gros seines Gehalts stammt aus dieser Zeit.

Der ehemalige Finanzvorstand und jetzige Aufsichtsratschef Hans-Dieter Pötsch erhielt laut Geschäftsbericht 2,9 Millionen Euro. Er verzichtete wie alle aktuell aktiven Vorstandsmitglieder wegen des Skandals auf einen Teil seines Bonus. Allerdings soll er für den Wechsel vom Vorstand an die Spitze des Aufsichtsrats nach Angaben von Unternehmensinsidern einen zweistelligen Millionenbetrag kassiert haben. Aufsichtsräte verdienen deutlich weniger als Vorstandsmitglieder. Für seine Tätigkeit als Chef des Kontrollgremiums erhielt Pötsch von Anfang Oktober bis zum Jahreswechsel 13.400 Euro.

Topmanager könnten restliche Boni später bekommen

In den vergangenen Wochen hatte die Frage der Boni für die VW-Vorstandsmitglieder in der Öffentlichkeit für Aufsehen gesorgt. Kritiker hatten gefordert, die Manager sollen wegen des Abgasskandals komplett auf ihre Prämien verzichten.

De facto bekommen die Topmanager 70 Prozent ihrer zugesagten Boni. Je nachdem wie der Konzern den Skandal bewältigt und sich die Geschäfte in den kommenden Jahren entwickeln, ist jedoch ab 2019 die rückwirkende Auszahlung der vollständigen Sonderprämie möglich. Nach dieser Rechnung könnte Vorstandschef Müller rückwirkend für 2015 im für ihn besten Fall 8,6 Millionen Euro kassieren, im schlechtesten Fall bliebe ihm sein Fixgehalt von 1,1 Millionen plus Vorsorgeaufwendungen.

Top-Verdiener im Vorstand des größten europäischen Autobauers war vergangenes Jahr Andreas Renschler, der für das Nutzfahrzeuggeschäft zuständig ist. Er bekam rund 15 Millionen Euro - darin enthalten ist allerdings eine Antrittsprämie von 11,5 Millionen Euro für seinen Wechsel von Daimler zu Volkswagen. Dem Chef der Kernmarke VW, Herbert Diess, zahlte der Wolfsburger Konzern für seinen Wechsel von BMW eine Prämie über fünf Millionen Euro. Insgesamt lag sein Gehalt bei 6,8 Millionen Euro.

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