Nach dem überraschenden Tod von Pop-Ikone Prince trauern seine Fans - und färben die Welt lila. Aber auch Firmen versuchen, den Moment für sich zu nutzen. Ein Balance-Akt im Netz.
"When Doves Cry", "Diamonds and Pearls", "Nothing Compares 2 U", "Gett Off" und, natürlich "Purple Rain" - Prince lieferte den Coming-of-Age-Soundtrack der in den Siebzigern und Achtzigern Geborenen. Die Fassungslosigkeit über den Tod mit 57 Jahren ist besonders in den sozialen Netzwerken greifbar, wo Fans, Medien und Firmen ebenso kreativ wie öffentlichkeitswirksam gedenken. Ein Balance-Akt.
Intensiv trauert Prince' Heimatstadt Minneapolis: Tausende versammelten sich in der Innenstadt auf dem Mayo Clinic Square und gedachten dem Sänger - mit Gesang und Bier. Für den heutigen Tag wird unter dem Hashtag #PurpleForPrince dazu aufgerufen, lila zu tragen.
Besondere Ehrung auf einem Delta-Flug zwischen Los Angeles und Minneapolis: Beim Landeanflug auf Prince' Heimat wurden die Lichter in der Kabine stilecht gedimmt.
Zehntausende Male geteilt: "Der kleine Prince". Die Deviant Art-Userin Fauna93 hatte bereits vor Jahren Prince in seinem ikonographischen "Purple Rain"-Outfit auf die Antoine de Saint-Exupéry-Zeichnung montiert - nun griff die Seite "Postsecret" es erneut auf.
Mit einer Titelseite in Anlehnung an den wohl größten Hit von Prince nimmt das Magazin "The New Yorker" Abschied:
Die US-amerikanische National Football League NFL erinnert an die legendäre Superbowl-Halftimeshow von Prince aus dem Jahr 2007 - verärgert aber Fans, dass über offizielle Kanäle nur Teile des Auftritts, unterbrochen von Interviews, zugänglich gemacht wurden.
Der US-Sender MTV erinnerte sich gestern seiner Wurzeln und brach das laufende Programm zugunsten eines Prince-Marathons ab. Websites auf aller Welt färbten ihre Logos lila oder veränderten ihre Aufmachung als Würdigung.
Google widmete Prince ein Doodle, Snapchat installierte kurzerhand einen "Purple Rain"-Filter - und der Porno-Seite Pornhub kann man mindestens ein Händchen für gutes Marketing attestieren.
Ungefiltert und echt bleibt die Reaktion dieses Lehrers, der bei dem Versuch, seinen Schützlingen Prince nahezubringen, von einer Schülerin gefilmt wurde.
Die deutsche Aktionskünstlerin Barbara. verabschiedete sich mit dieser Installation von ihrem "geliebten Prince" - und gab als Handlungsempfehlung mit, in jeder Stadt fände man eine Richard-Wagner-Straße.
Das vielleicht eindrucksvollste Bild aber setzte die Natur: Als Fans und Journalisten vor Prince' Haus bei Minneapolis versammelten, erschien über dem Anwesen ein Regenbogen. Rest in Purple.
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