Wichtige Ölproduzenten könnten sich bei ihrem Treffen in Doha auf eine Förderbegrenzung einigen. Laut einem Entwurf der Abschlusserklärung könnten sie die Ölmenge auf dem Niveau von Januar einfrieren.
Beim Treffen einiger der wichtigsten Ölstaaten im Golfemirat Katar zeichnet sich eine überraschende Wende ab: Offenbar könnten sich die Länder darauf einigen, die Ölfördermenge auf dem Niveau von Januar einzufrieren. Die Deckelung solle zunächst bis zum 1. Oktober gelten, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf den Entwurf für eine Einigung des Treffens in Doha am Sonntag.
Demnach wollen sich die Staaten im Oktober erneut in Russland treffen, um die Fortschritte im Kampf gegen den niedrigen Ölpreis zu überprüfen. Dieser war von Mitte 2014 bis Ende 2015 um bis zu 70 Prozent eingebrochen. Zwischenzeitlich erholte er sich wieder etwas. Ein Ende des langjährigen Preistiefs sehen viele Beobachter aber noch nicht. Insider äußerten sich optimistisch, dass es in Doha zu einer Einigung kommen wird.Mitglieder der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) sowie weiterer wichtiger Fördernationen wie Russland verhandeln seit Wochen über Möglichkeiten, den rapiden Verfall der Preise einzudämmen. Bereits im Februar hatten sich Saudi-Arabien, Katar, Venezuela und Russland vorläufig darauf verständigt, die Ölförderung auf dem Januar-Niveau einzufrieren. Allerdings machen sie dies davon abhängig, dass sich weitere Exporteure dem anschließen.
Vor dem Treffen in Doha standen die Zeichen zunächst nicht auf Einigung, auch weil Iran nicht an dem Treffen teilnimmt. "Da wir einen Plan fürs Einfrieren nicht unterzeichnen wollen, gibt es auch keine Notwendigkeit, jemanden vor Ort in Doha zu haben", sagte Ölminister Bidschan Namdar Sanganeh am Sonntag nach Angaben der Nachrichtenagentur Shana. Iran unterstütze zwar den Plan, werde aber seine Produktion auf vier Millionen Barrel am Tag - und damit auf den Level vor den Sanktionen - wie geplant erhöhen, sagte der Minister.
Im Streit um das iranische Atomprogramm ist gegen Iran ein Embargo verhängt worden. Nach Inkrafttreten des internationalen Atomabkommens Mitte Januar, das den Streit beilegt, wurde das Embargo aufgehoben. Laut der Opec stieg die iranische Ölproduktion daraufhin von 2,9 Millionen Barrel pro Tag im Januar auf 3,3 Millionen im März.
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