FC Bayern gegen Benfica: Noch 13 mal siegen

mardi 5 avril 2016

Bayern-Trainer Josep Guardiola

Bayern-Trainer Josep Guardiola

Der FC Bayern geht als klarer Favorit ins Champions-League-Viertelfinale gegen Benfica Lissabon. Pflichtgemäß warnt Josep Guardiola vor dem Gegner, aber sein Blick eilt trotzdem schon weit voraus.

Gegen Benfica? Klar doch, jederzeit. Nur her damit. Seit jeher ein gutes Omen. Dreimal traf der FC Bayern in seiner ruhmreichen Europapokalgeschichte auf Portugals Rekordmeister, immer kamen die Münchner weiter, und jedes Mal zogen sie später ins Endspiel ein. Zweimal holten sie dann sogar den Pokal, 1976 bei den Landesmeistern, 1996 im Uefa-Cup. Alle 20 Jahre. Na bestens. Ist jetzt also wieder an der Zeit.

Am heutigen Dienstag geht es nun im Viertelfinal-Hinspiel zuhause wieder gegen Benfica, und bei allen guten statistischen Vorzeichen verwunderte es dennoch kaum, dass bei der obligatorischen Pressekonferenz die Spieler Manuel Neuer und Douglas Costa vor der Stärke der Portugiesen warnten. Weil man das einfach so macht. Dass man sie nicht unterschätzen dürfe, dass man aufpassen müsse, gerade vor den beiden Stürmern, dem Griechen Kostas Mitroglu und dem Brasilianer Jonas. Zusammen haben die zwei alleine in der portugiesischen Liga in dieser Saison schon 47 Treffer erzielt, Mitroglu 17, Jonas 30.

Letzterer ist dabei tatsächlich in einer beängstigend guten Form, das war nicht immer so, einmal handelte er sich den Ruf des "schlechtesten Stürmers der Welt" ein, weil er 2009 in einem Spiel für seinen damaligen Klub Gremio innerhalb von zehn Sekunden drei hundertprozentige Chancen vergeigte. Und zwar mit einer derart stümperhaften Slapstick-Einlage, dass die lustige Pannen-Szene zu einem äußerst beliebten Clip auf Youtube wurde.

Benfica-Stürmer Jonas in Jubellaune

Benfica-Stürmer Jonas in Jubellaune

Mahnend und warnend klang zunächst am Montagabend auch Trainer Josep Guardiola, er sprach angesichts der Benfica-Defensive von "der besten Viererkette Europas", und dass er sich keineswegs als Favorit fühle. Vieles jedoch blieb vage und im Unklaren, wie so oft ging er nur sporadisch auf die Fragen der anwesenden Reporter ein. Bis er plötzlich doch noch Klartext sprach, als es um die Ziele ging, und er vor den entscheidenden zwei Monaten der Saison und seinen beiden letzten beim FC Bayern sagte: "Wir alle wollen das Triple."

"Uli Hoeneß will das, Matthias Sammer will das"

Eine Aussage, die dann doch ein wenig überraschte. Zwar hatte Uli Hoeneß noch vor einigen Wochen erklärt, dass sich Guardiola natürlich mit drei Titeln aus München verabschieden wolle. Dafür hatte sich Hoeneß aber einen mächtigen Rüffel von Matthias Sammer eingefangen, der Sportchef konterte damals mit grimmigem Blick: "Dass wir das Triple gewinnen wollen, ist dummes Zeug." Das wiederum findet Pep Guardiola aber gar nicht, wie am Montag deutlich wurde.

"Alle Personen beim FC Bayern wollen das Triple gewinnen, vom Präsidenten bis zum letzten Mitarbeiter." Irgendwo dazwischen also auch Matthias Sammer? "Uli Hoeneß will das, Matthias Sammer will das." Das war doch mal eine klare Ansage.

Und mehr noch, es klang fast nach einem seltenen Einblick in sein Seelenleben, als Guardiola sagte: "An jedem Tag hier in München habe ich in den letzten drei Jahren gemerkt, dass ich, wenn wir nicht das Triple gewinnen, meine Aufgabe nicht geschafft habe. Ich werde das so akzeptieren, wenn das Eure Meinung ist." Dann deutete er mit beiden Händen auf seine Schultern und sagte: "Ich habe hier Druck."

Josep Guardiola verspürt den Druck

Josep Guardiola verspürt den Druck

Auch wenn seine Mannschaft überragend spiele: "Ich frage mich jeden Tag, ob ich alles richtig mache. Bayern ist einer der besten Vereine der Welt und hat in den letzten 40 Jahren nur zweimal die Champions League gewonnen. Das heißt nicht, dass Bayern schlecht ist. Das heißt nur, dass es nicht einfach ist." Aber machbar. Wie gegen Benfica.
Am Dienstag steht für Guardiola ein Jubiläum an, das letzte richtig runde, gegen Lissabon ist es das 150. Pflichtspiel als Trainer des FC Bayern. Im Schnitt holte er pro Partie dabei 2,41 Punkte, mehr als in den 247 Spielen als Barcelona-Coach (2,36). Hört sich erfolgreich an, ist es auch. Doch mit welchem Status er München tatsächlich verlassen wird und ob und wie ihm im Mai gehuldigt wird, das hängt einzig von den nächsten Wochen ab, davon, welche Titel die Bayern holen werden.

Allerschlechtestenfalls verabschiedet sich Guardiola nach 158 Partien, nach einem Aus gegen Benfica und einer Pokalpleite im Halbfinale gegen Bremen in zwei Wochen. Nur noch neunmal Bayern-Coach, das wäre ein Desaster.

Peps Ziel sind die 162, es ist eine ganz einfache Rechnung. Noch 13 Spiele bis zum Triple.

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