Sawtschenko vor Gericht
22 Jahre Haft soll die ukrainische Pilotin Nadija Sawtschenko in Russland verbüßen, das Urteil ist hochumstritten. Nun verweigert sie Essen und Trinken und fordert ihre sofortige Rückkehr in ihre Heimat.
Die ukrainische Kampfpilotin Nadija Sawtschenko ist zu Beginn ihrer umstrittenen Haftstrafe in Russland erneut in Hungerstreik getreten. Die 34-Jährige habe das Essen und Trinken eingestellt, sagte ihr Anwalt Mark Fejgin der Agentur Interfax zufolge. "Leider gelang es auch ihrer Schwester nicht, sie davon abzuhalten."
In einem Brief, den ihr Anwalt auf Facebook veröffentlichte, forderte Sawtschenko ihre "sofortige Rückkehr in die Ukraine". In einem Mordprozess war sie zu 22 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht befand sie am 22. März 2016 für schuldig, bei Kämpfen zwischen der ukrainischen Armee und prorussischen Separatisten vor zwei Jahren Mörserfeuer auf Zivilisten gelenkt zu haben. Dabei starben zwei russische Reporter.
Demnach kann die Pilotin gegen russische Soldaten ausgetauscht werden, die in der Ukraine einsitzen. In Moskau kann nach Kreml-Angaben nur Präsident Wladimir Putin über einen solchen Schritt entscheiden. Sawtschenko behauptet, nach Russland verschleppt worden zu sein. Die Ukraine und westliche Partner - darunter die Bundesregierung - fordern ihre Freilassung.
Die Anklage hatte 23 Jahre Haft für die 34-Jährige gefordert. Da die Soldatin bereits seit Ende Juni 2014 in Russland in Haft ist, beläuft sich der Rest ihrer Strafe auf rund 20 Jahre.
Die Offizierin war Medienberichten zufolge bereits von Dezember 2014 bis März 2015 mehr als 80 Tage lang in einen Hungerstreik getreten. Anfang März 2015 stellte sie erneut für sieben Tage das Essen und Trinken ein. Die Pilotin, die in einem Freiwilligen-Bataillon gegen die prorussischen Rebellen kämpfte, weist sämtliche gegen sie erhobenen Vorwürfe als politisch motiviert zurück.
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