Kalifornien: Mitglied der Manson-Family könnte begnadigt werden

Frühere Manson-Anhängerin Leslie Van Houten

Leslie Van Houten war 19 Jahre alt, als sie mit der Sekte von Charles Manson in Los Angeles ein Blutbad anrichtete. Nun könnte die heute 66-Jährige aus der Haft freikommen.

Leslie Van Houten war nach der Tötung des Geschäftsmanns Leno LaBianca und dessen Ehefrau im Jahr 1969 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Sie war Mitglied der so genannten "Manson Family", die 1969 im Auftrag ihres Sektenführers Charles Manson insgesamt sieben Menschen ermordet.

Unter den Opfern der Manson-Family war auch die hochschwangere Sharon Tate. Tate war Schauspielerin und Ehefrau des Regisseurs Roman Polanski. An diesem Mord war Van Houten nicht beteiligt. (Hier der SPIEGEL-Bericht zum Mord an Sharon Tate vom 8.12. 1969)

Eine Bewährungskommission in Kalifornien habe am Donnerstag die Freilassung von Leslie Van Houten empfohlen, berichten US-Medien.

Die heute 66-jährige Frau wurde von ihren Anwälten als vorbildliche Insassin beschrieben, die Mitgefangenen helfe. Sie hat wiederholt ihre Schuld an den Verbrechen eingeräumt und die Taten bedauert.

Seit ihrer Verurteilung waren 19 Begnadigungsgesuche von der Kommission abgelehnt worden. Die jüngste Entscheidung wird nun dem kalifornischen Gouverneur vorgelegt. Jerry Brown könnte die Freilassung blockieren.

Charles Manson, 81, sitzt nach zwölf Gnadengesuchen noch immer in Haft. Manson bestreitet seine Verantwortung an den Morden. Im Jahr 2012 war seit letztes Gesuch von dem Bewährungsausschuss abgelehnt worden. Den nächsten Antrag kann er 2027 stellen.

Im Jahr zuvor wurde ein entsprechender Antrag der wegen Mordes verurteilten Ex-Anhängerin Patricia Krenwinkel zurückgewiesen. Sharon Tates Mörderin Susan Atkins starb im September 2009 nach 38 Jahren hinter Gittern an Krebs.

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