Kurz vor einem entscheidenden Treffen der Lufthansa-Führung mit der Pilotengewerkschaft VC spitzt sich der Tarifstreit nach SPIEGEL-Informationen erneut zu. Die Piloten drohen erneut mit einem Arbeitskampf.
Eigentlich sollte das Gipfeltreffen am Freitag neue Streiks verhindern. Aber kurz vor den womöglich entscheidenden Gesprächen der Lufthansa-Führung mit Vertretern der Konzernpiloten zur Lösung des seit fast vier Jahren schwelenden Tarifstreits spitzt sich der Konflikt weiter zu. Das geht aus dem aktuellen Informationsschreiben der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) an ihre Mitglieder hervor.
In der Rundmail teilen die VC-Funktionäre ihren Kollegen erstmals konkrete Details zu zwei bislang vertraulichen Kompromissvorschlägen der Konzernleitung mit.Demnach sollen neu eingestellte Flugzeugführer auf Wunsch künftig eine ähnlich großzügige, fest garantierte Übergangsversorgung erhalten wie altgediente Lufthansa- Piloten . Bedingung ist allerdings, dass das Durchschnittsalter der Flugzeugführer beim vorzeitigen Ausscheiden aus dem Cockpit von heute 59 auf 61 Jahre steigt und die monatlichen Bezüge von bislang 60 auf nur noch 50 Prozent des letzten Gehalts absinken.
Alternativ, so schlägt es die Firmenleitung vor, könnten die Piloten auch feste Beiträge in ein neues, weitgehend von ihnen selbst finanziertes Versorgungssystem einzahlen.
In dem Brandbrief an ihre Kollegen lehnen die Mitglieder der VC-Tarifkommission die Sparmodelle empört ab. In beiden Fällen, so die Kritik, hätten die Piloten die Hauptlast der Umstellung zu tragen. Die Lufthansa selbst hingegen könne auf einen Schlag Rückstellungen in Höhe von fast einer halben Milliarde Euro auflösen.
Als Fazit fordern die VC-Vertreter die Geschäftsleitung auf, "zeitnah einen erheblich verbesserten und verhandlungsfähigen Vorschlag vorzulegen". Sollte der ausbleiben sei mit "erneuten Streikmaßnahmen" zu rechnen.
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