Umstrittene Unterkunft in Blankenese: Hunderte Hamburger demonstrieren für Flüchtlingsheim

vendredi 15 avril 2016

Mit Straßenblockaden und Klagen wollen einige Anwohner in Hamburg-Blankenese ein Flüchtlingsheim verhindern. Gegen dieses Verhalten haben nun Hunderte Menschen in dem Stadtteil protestiert.

In der vergangenen Woche blockierten Anwohner im Hamburger Stadtteil Blankenese Baumfällarbeiten auf dem Areal einer geplanten Flüchtlingsunterkunft. Nun hat sich die Gegenseite zu Wort gemeldet: Mehrere hundert Menschen sind am Donnerstagabend für den Bau auf die Straße gegangen, wie lokale Medien berichten.

Nach Angaben der Polizei kamen etwa 800 Menschen zu der Kundgebung, zu der der Runde Tisch Blankenese aufgerufen hatte, das "Hamburger Abendblatt" schrieb von 2000 Teilnehmern. Erwartet hätten die Organisatoren nur etwa 300 Teilnehmer, berichtet der NDR. Demnach waren unter den Demonstranten Rentner und Familien ebenso wie Studenten und linke Autonome.
Dem "Abendblatt" zufolge schwenkten etwa Kinder Fähnchen mit der Aufschrift "Nicht in meinem Namen", Seniorinnen riefen vorbeifahrenden Autofahrern zu: "Solidarisieren, Mitmarschieren." Pastor Klaus Poehls vom "Runden Tisch Blankenese", einer der Initiatoren der Demo, rief demnach gleich zu Beginn der Veranstaltung am Blankeneser Marktplatz den Demonstranten zu: "Wir wollen Brücken bauen. Wir sind ein solidarischer Ort."

Die Aktion ist eine Reaktion auf die Verzögerungen beim geplanten Bau einer Flüchtlingsunterkunft am Blankeneser Björnsonweg. Dort sollen 192 Asylbewerber untergebracht werden, doch einige Anwohner sind strikt gegen das Bauvorhaben. In der vergangenen Woche versperrten rund 20 Autos den bestellten Baumfällern den Weg, Unbekannte hinderten eine Biologin an der Arbeit, zudem wurden etwa 200 Bäume willkürlich markiert - offenkundig, um die Arbeiten zu erschweren.

Ein Anwohner stoppte die geplanten Bauarbeiten schließlich mit einem Bauantrag vor dem Hamburger Verwaltungsgericht. Die Stadt Hamburg legte gegen diese Entscheidung Beschwerde ein. Eine Entscheidung über den Fortgang des Verfahrens fällt frühestens am heutigen Freitag.

Im Video: Angst vor Flüchtlingen im Blankenese

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