Stinkender Käse, umständliche Witze: Der Autoschieber-"Polizeiruf" aus dem deutsch-polnischen Grenzgebiet zieht sich. Ein Fall von Unterforderung für die tollen Schauspieler Maria Simon und Lucas Gregorowicz.
Das Szenario:
Autoschieber an der polnischen Grenze. Bei der Verfolgung eines verdächtigen SUV stirbt eine Polizei-Hospitantin. Im Zuge der Ermittlungen nimmt das deutsch-polnische Team um die Kommissare Adam Raczek (Lucas Gregorowicz) und Olga Lenski (Maria Simon) auch verarmte Oder-Fischer ins Visier.
Der gesellschaftspolitische Auftrag:
Schwierig zu sagen. Die kriminellen Strukturen bleiben diffus, der deutsch-polnische Behördenaustausch gestaltet sich zäh. Vereintes Europa, kompliziertes Europa.Der umständlichste Dialog:
Auf dem Obduktionstisch liegt die Leiche der jungen Polizistin, die Griffspuren aufweist. Der Gerichtsmediziner fragt den Kommissar: "Bist Du mit steinzeitlichen Höhlenmalereien vertraut?" Keine Reaktion. "Fun Fact: Dreiviertel aller Handabdrücke stammen von Frauen." Der Kommissar: "Weil die Männer alle jagen waren." Gerichtsmediziner: "Genau. Und dieser stammt von einem Mann."
Die umständlichste Pointe:
Ein deutscher Polizist bringt ein Pausenbrot mit Harzer Käse mit aufs Revier, über dessen Gestank sich die Polen beschweren. Dann sind das Brot und der Käse auf einmal weg. Erst wird Revierhund Speedy verdächtigt, schließlich gesteht ein polnischer Kollege den Diebstahl des Stinkekäses. Da wird der Running Gag zur schleppenden Nummer.
Der Plausiblitätsfaktor:
Bescheiden. Dass Harzer Käse stinkt, leuchtet ein. Der Rest bleibt recht diffus.
Bewertung:
4 von 10 Punkten. Die Spitzenschauspieler Lucas Gregorowicz und Maria Simon wirken bei diesem Mini-Kultur-Clash ein bisschen unterfordert.Und wenn ich mehr über diesen "Polizeiruf" wissen will?
Dann lesen Sie bitte hier weiter.
"Polizeiruf 110: Der Preis der Freiheit", Sonntag, 20.15 Uhr, ARD
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